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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 13,2.1900

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Heft 20 (2. Juliheft 1900)
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Rundschau
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7960#0325

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und nncrkcmnt wird, dann bin ich die
lnngste Zcit Litcraturpnpst in Semincl-
dorf gcwcsein" Mittleriveile war unser
Wcihnachtskntalvg crschicncn, cr ver-
knnnte abcrmals Wildbergs wic Geiß-
lers Wichtigkcit für unser Vvlk. Was
dnnn geschnh, vcrschaffte mir zunnchst
ein freudiges Erstaunen übcr die ganz
ungcahntc Bcachtung, die unscr Unter-
nehmen fand: allein an die sonst von
Gcbildeten doch wenigcr gelesenc
„Dcutsche Wncht" hatten „vicle Kunst-
sreunde" nur wegen dieses Weihnachts-
kntaloges gcschricben! Denn die „Deut-
sche Wacht" ist sehr für Wahrhcit, und
an „vielc Kunstsreundc" richtcte sic cinc
Antwvrt. Dic Sachc wird ernst: diese
nnvnpmc „Antwort", der Form nach
cin pöbelhnftes Schimpfen, war dcr
Sache nach bewubte öffentlichc Ver-
leumdung. Jch fvrderte daranfhin mit
wicdcrholter Zuschrift an don vcrant-
wortlichcn Redakteur Bodo Wildbcrg
den ungenannten Verfasser auf, sich
zwecks privatcr Genugthuung mir
zu stellcn, ich crlaubtc mir, darauf
nufmerksam zu machen, daß cr,
wcnu cr sich nicht ncnnc, sich
sclbcr für einen Lumpcn crklarc, ich
crsuchte dcn Dircktor dcs Gaozen,
Hcrrn It>r. Zimmermanu, den Herrn
zum Vortreten zu bewegen — umsonst.
Die dcutschen Nedakteure dcr außcr-
vrdentlich deutschcn „Deutschcn Wacht"
wcrdcn zwnr unzwcifelhast mit mir
der Mcinung scin, daß man sür pcr-
sönlichc Beschimpfungen pcrsönlich ein-
zustchcn hnbc. Abcr das üudcrt nichts
nn dcr Thatsnche, daß der Herr iveder

sich selber nannte, noch genanut ward.
Itachdem cs meinen drei Vcrsuchen
nicht gelungcn ist, ihn untcr dcm
schützenden Tische dcs Redaktionsge-
heimnisses vorzuzichen, vcrsprcch' ich
ihni hierdurch öffentlich: ich will ihm
nichts mehr thun. Viclleicht begibt cr
sich jetzt ans Licht.

Der verantwortliche Rcdaktcur der
„Deutschen Wacht", Herr Bodo Wild-
berg, ist vor mir gleichfalls sicher.
Wer cs zu Stande bringt, sich vor
uneingewcihtcn Leserkreisen untcr svrg-
fältigstem Geheimhaltcn dcr Sachlagc
als vollkommen unparteiischen Vcnr-
tcilcr hinzuposcn, währcnd derartigc
Dinge unerledigt schwcben, — der ist
vor jeder Berührung durch mich gefcit.
Jch habe mit den Jntcressen dcs Kunst-
warts noch andere als mcine persön-
lichen zu verwalten, deshalb muß ich
dcn Braven cinmal störcn, abcr das
Gcsagte, denl' ich, gcnügt. Nun schreibt
jedoch Horr Wildberg nicht nur in
seiner „Wacht", auch Jacoboivskis
„Gcsellschaft" darf sich seiner Mit-
arbeit rühmcn, und noch sonstwo
tauchen scin Name und damit seinc
wahrhaftigen Urteilc übcr mich und
dcn Kunstwart gclegcntlich auf. Viel-
leicht findct Herr Wildberg außcrhalb
dcr trefflichen „Wacht" irgendwv in der
wcitcn Welt einen Menschen, der Lust
hat, diese Urteile übcr mich und mein
Blatt so, wie sie dastehn, zu ver-
teidigen, cinen Menschen, dessen persön-
liche Eigcnschaften crlauben, daß nian
ihm antwortet. Jn diesem Fallc steh'
ich gern zur Verfügung. F. Av.

Ansre Ooteir und Rilder.

Unscre Notcnbcilagc bringt drci Klavicrstücke Bachs, die weniger beknnnl
sind als sie cs vcrdicncn. Das „Lautcnpräludium" zcigt ihn vou der spicl-
seligen, dic ^-inoü-Fugc vvn dcr grandioscn, monumcntalen Scitc und dcr
klcine Marsch ciu allcrliebster Lückcnbüßcr — von seincr hciteren Seite. Miß-
vcrständnissc sind in allcn drci Fällen wohl nicht zu besürchtcn. Qucllcnlüsternc
finden das crstc Stück in dcr vorzüglichen Ausgabc dcr Bachischen Klavicr-
wcrlc bci Stcingrüber; daneben lohnt es sich — wic Marsch und Fuge be-
wcisen mögcn — immcr noch, dcn Supplcmentsband der Edition PetcrS zn

2. Inlihcst ;yoo
 
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