DOI Heft:
Heft 16 (2. Maiheft 1900)
DOI Artikel:Rundschau
DOI Artikel:Unsre Bilder
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7960#0168
rveiß ja, was man im Bazar unter
modern versteht. Blumcntische, nne
sie z. B. Schwindrazheim so schön ent-
worfen hat, fehlten. Korbslechtereien,
wic sie jetzt auch schon schön oorkommen,
fchlten. Die Garnicrung dcr ausge-
stcllten Flechtereien wirtschaftete mit
Spitzen und Bändern, als handelte
sichs um Putzmacherarbeiten, statt um
Blumen. Gute Blumentöpfe in ein-
fach edlen Formen und passenden
Farben fehlten. Häßlichkeiten aber
waren auf all den Gebieten in
Menge da.
Also: achtet auf unsre Gärten,
Künstlcr! Das Kunstgewerbe ist über-
all ctwas Anderes, Ncues, Gntes ge-
worden, wo ihr eingriffet. Sollte
allein alles, was mit dem Garten zu-
sammenhängt, so festvernagelten Haup-
tes sein, daß es den Segen nicht ahnt,
den ihr hineinbringen könntet? Be-
achtet und behandclt vorläufig, was
hier geschieht, in euren Vereinen, in
euren Fachblättern — macht ihr den
Anfang! Endlich werden dann einmal
ein paar Fabrikanten einsehen, daß ihr
cigncr Vorteil die Verbindung mit
euch crforderl. Und smd cinmal die
ersten da, müssen die andern folgen,
einfach des Geschäfts wegen. Gegen-
wärtig ist der Zustand unsres Garten-
schmucks u.s.w. nichts mchr und nichts
weniger, als ein ästhetischer Skandal. A.
Mnsre Wilder.
Notcn legen wir unscrn Lesern heute nicht vor, um ihnen mit cinem
nächsten Heft desto mchr bieten zu können.
Unsre Bilderbeilagen sind Ludwig von Zumbusch gewidmet. Wer
nur mit zwei Blicken über das crste dieser beiden Bilder, das „Hochgericht",
hinsieht, wird vielleicht nur ein paar Karikaturen zu sehen glauben, bei längerem
Verweilen aber wird er hier jene innerliche Verbindung von Komik und
Grauen fühlen, die scltcn ist und nur der echten Phantasiethätigkeit, niemals
dcr absichtlichcn Mache gelingt. Deshalb vor allem verwcisen wir auf
Zumbusch. Auch aus dcm „Schatzgräber" schaut das Unheimliche dcr Situation
eigentümlich genug heraus.
Was kann der Goethebund thun? (A.) — Die Nebenwerte der
Worte. z. Von Karl Otto Erdmann.' — Dic Zukunft unserer Chormusik.
(Schluß.) Von Fritz Volbach. — Lose Blätter: Aus Vischers „Faust, drittem
Teil". — Rundschau. — Bilderbcilagcn: Ludwig von Zumbusch, Hochgericht;
Schatzgräbcr.
verantwortl.: der Herausgeber ZerdinandAvenarius in Dresden-Blasewitz. Mitredakteure: für Mufik:
vr. R ich ard Batka in ssrag-lveinberge, für bildendeAunst: ssaulSchultze-Naumburgin Berlin.
Sendungen für den Text an den Herausgeber, über Musik an Dr. Batka.
Verlag von Georg D. lv. Lallwe^. —Rgl. Hofbuchdruckerei Kastner L Lossen, beide in Münchrn
Beüellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den verlag: Georg v. lv. Callwe^ in München.
modern versteht. Blumcntische, nne
sie z. B. Schwindrazheim so schön ent-
worfen hat, fehlten. Korbslechtereien,
wic sie jetzt auch schon schön oorkommen,
fchlten. Die Garnicrung dcr ausge-
stcllten Flechtereien wirtschaftete mit
Spitzen und Bändern, als handelte
sichs um Putzmacherarbeiten, statt um
Blumen. Gute Blumentöpfe in ein-
fach edlen Formen und passenden
Farben fehlten. Häßlichkeiten aber
waren auf all den Gebieten in
Menge da.
Also: achtet auf unsre Gärten,
Künstlcr! Das Kunstgewerbe ist über-
all ctwas Anderes, Ncues, Gntes ge-
worden, wo ihr eingriffet. Sollte
allein alles, was mit dem Garten zu-
sammenhängt, so festvernagelten Haup-
tes sein, daß es den Segen nicht ahnt,
den ihr hineinbringen könntet? Be-
achtet und behandclt vorläufig, was
hier geschieht, in euren Vereinen, in
euren Fachblättern — macht ihr den
Anfang! Endlich werden dann einmal
ein paar Fabrikanten einsehen, daß ihr
cigncr Vorteil die Verbindung mit
euch crforderl. Und smd cinmal die
ersten da, müssen die andern folgen,
einfach des Geschäfts wegen. Gegen-
wärtig ist der Zustand unsres Garten-
schmucks u.s.w. nichts mchr und nichts
weniger, als ein ästhetischer Skandal. A.
Mnsre Wilder.
Notcn legen wir unscrn Lesern heute nicht vor, um ihnen mit cinem
nächsten Heft desto mchr bieten zu können.
Unsre Bilderbeilagen sind Ludwig von Zumbusch gewidmet. Wer
nur mit zwei Blicken über das crste dieser beiden Bilder, das „Hochgericht",
hinsieht, wird vielleicht nur ein paar Karikaturen zu sehen glauben, bei längerem
Verweilen aber wird er hier jene innerliche Verbindung von Komik und
Grauen fühlen, die scltcn ist und nur der echten Phantasiethätigkeit, niemals
dcr absichtlichcn Mache gelingt. Deshalb vor allem verwcisen wir auf
Zumbusch. Auch aus dcm „Schatzgräber" schaut das Unheimliche dcr Situation
eigentümlich genug heraus.
Was kann der Goethebund thun? (A.) — Die Nebenwerte der
Worte. z. Von Karl Otto Erdmann.' — Dic Zukunft unserer Chormusik.
(Schluß.) Von Fritz Volbach. — Lose Blätter: Aus Vischers „Faust, drittem
Teil". — Rundschau. — Bilderbcilagcn: Ludwig von Zumbusch, Hochgericht;
Schatzgräbcr.
verantwortl.: der Herausgeber ZerdinandAvenarius in Dresden-Blasewitz. Mitredakteure: für Mufik:
vr. R ich ard Batka in ssrag-lveinberge, für bildendeAunst: ssaulSchultze-Naumburgin Berlin.
Sendungen für den Text an den Herausgeber, über Musik an Dr. Batka.
Verlag von Georg D. lv. Lallwe^. —Rgl. Hofbuchdruckerei Kastner L Lossen, beide in Münchrn
Beüellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den verlag: Georg v. lv. Callwe^ in München.