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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 7
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0240

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Altfranzösischer Holzschnitt der Passion Christi Ca. 1450_40
Aus der Frühjahrs-Versteigerung bei G. G. Boerner in Leipzig
SAMMLER UND MARKT

NEW YORKER VERSTEIGERUNGEN
Die American Art Association zeigt fin-
den April fünf wichtige Versteigerungen an: am
4- und 5. April altindische Kunst aus dem Besitz
des N a s 1 i M. II eeramaneck (Bombay); vom
4- bis 6. italienische Kunstmöbel; 11. bis i3. Tex-
tilien aus dem Besitz des Händlers Benguiat,
dessen jährliche Versteigerungen stets sehr Bedeu-
tendes und auch Seltenes enthalten und hohe Preise
bringen; am i3. den Nachlaß des im Herbst ver-
storbenen amerikanischen Malers A r t li ur B. Da-
vies und vom 20. bis 27. die berühmte Samm-
lung B e i f s n y d e r.
Die Sammlung Heer am an eck enthält Werke
aus Persien, Cappadozien, Vorderindien, inklusive
Ceylon und Hinterindien. Darunter befinden sich
kappadozisches Pferdegeschirr aus Bronze, 7. vor-
christliches Jahrhundert, persische Palasttüren aus
Holz; bemalte Baumwollenstücke aus Persien; Holz-
schnitzereien aus Hinduplästen; indische »Doya-
den« aus Madura; ein Relief mit der Darstellung
des Hinduschen Pantheon; eine Steinfigur des »Af-
fengottes«; eine des Ebers Viscbnu; siamesische und
indochinesische Buddhaköpfe aus Stein und Bronze
vom 11. bis i3. Jahrli.; ferner persische Miniaturen
aus den Handschriften der Geschichte des Nizami
und anderer Dichter; Seiden- und Goldbrokate
aus Indien und Persien, darunter eines aus der
Regierungszeit des Shali Abbas mit Nachtigallen,
Rosen und Tulpen geschmückt; sodann persische
Keramik vom 9. Jahrhundert A. D. an. Die Firma
Ileeramaneck ist in Europa bereits bekannt durch
ihre asiatische Kunst. Eine öffentliche Versteige-
rung indischer und persischer Kunst von dieser Be-
deutung hat bisher in Amerika noch niemals statt-
gefunden.
In dem Nachlaß des Malers A. B. Davies finden
sich zahlreiche, von ihm lediglich ihrer Qualität

wegen gesammelter Bilder, darunter ein dem Gior-
gione zugeschriebener, von hinten im Profil ge-
sehener Kopf einer »Venus« (siehe Abbildung);
ferner Gemälde von Matisse, Picasso, eine Gruppe
von Derain und Zeichnungen von Degas und Seu-
rat; außerdem Werke von Cezanne, 0. Redon,
Maillol, Braque, Marie Laurencin und eine Mappe
mit 24 Zeichnungen Puvis de Chavannes.
Die berühmte Reifsnyder-Samm 1 ung aus
Philadelphia enthält vor allem koloniale Kunst-
möbel der feinsten Art, die zum Teil im Pennsyl-
vania Museum of Fine Arts ausgestellt waren; sie
beherbergt aber auch Gemälde, Porzellan, Schnitze-
reien in Holz, Elfenbein und nicht weniger als 17Ö
orientalische Teppiche. Alle diese Gegenstände, von
den Kunstmöbeln abgesehen, werden im Katalog I
zusammengefaßt und kommen vom 20. bis 22.
April zum Verkauf. Katalog II enthält dann die
fast 700 Nummern ausmachenden frühamerikani-
schen Kunstmöbel, darunter eine ganze Reihe der
so außerordentlich gesuchten und bezahlten Stücke
von Savery und Duncan Phyfe.
Die Philadelphiastücke besitzen gegenüber den an-
deren strengeren, das puritanische Leben der Zeit
trefflich widerspiegelnden Kolonialmöbeln aus den
nördlicheren Landstrichen eine viel größere Ele-
ganz und eine besondere Grazie. Für eine der
Hoch- oder Doppelkommoden (»Tallboy«) der Sa-
very werden nicht weniger als $ 20000 erwartet.
Derart hoch sind die Preise für altamerikanischc
Kolonialmöbel gestiegen.
Auf dem Buchauktionsmarkt wäre zu notie-
ren, daß in dem Verkauf der Thomas-Hatton-
Sammlung in den American Art Galleries
am 2O. Februar wohl erstmals mehrere Werke von
G. B. Shaw zur Versteigerung gelangten und be-
reits sehr hohe Preise ein trugen. Es seien nur ge-
nannt: erste Auflage des »An Unsocial Socialist«

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