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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Juli bis Dezember)

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November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2834#0468

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..... ....... u», vnv Wcnize

zurück, so köniicn wir sagen: wir habcn
cin schöncö, gcmüthlich hcitcreS Fcst gc-
fcicrt, daS dcr palriotischcn Gc,ui»ung
reiche Nahrnng nnd Krüftigung bot, un'd
daS Band dcr Verbrüderung anf dem
Grundsatz dentschcr Ci n i g n n g noch
enger knüpftc; denn gcrade darin bestand
auch dl'kscs Iahr wiedcr 'dic Krone dcs
Festeö, daß alle Standc hier vertrcten
warcn, nnd vaß Profcssoren, wie Stu-
denten, Gelchrte wie Bürgcr in schönster
Cintracht und von deni glcichcn Geiste
bcseclt, den Manen nnscrcS nnsterblichen
D'ichters ^diese Hiildigniig darbrachten.

Bei dieser Gclegenheit wollcn wir nvch
cr'ncs Gcdankens erwähnen, der sich nns
und. gewl'ß Viclen aufgedrängt hat, näni-
lich das Bedürfniß eincs großcn Locals,
eiiier Banketthal.Ie, wclche dcn nothi-
gen Nanin bietet, um eine so große An-
zähl von Gästen beqnem aufnehinen zn
köniicn. Unscr 'Blick richtet sich nakürli'ch
znnächst anfbie ncsi gewoiinenc N üpr ech t 6-
h!ä l I c anf dcm Schloste; allciii 'sie hättc
den Nachtheil, daß sic nicht in der Stadt
selbsi ist und daruin bei Äbcndbanketten,
bdsoiiders bei vorgerückter Iahreszeit oder
gar.nn'Winter, nicht. gcbräiicht werdcn
kanu. Wir möchten dahcr den Gedanken
anregen, ob nicht irgendwie , victleichc
dnrch Actienzeichnung, die Eibaünng einer
Festhalle innerhalb der Stadt erinöglicht
werden könnte.

D e u t s ch l a n d.

. Karlsruhe, 10. Nov. Durch.allcrhöchstt Ordrc
voni 9. d. M. wird dcr Coimnandaiü dcr Ncitcrti,

bczirks dcr Mlttmelsicr Schmich voiwj(i.),Lcib-Dra-
goiicrrcglmciit, u»d dcö 3. .RcmouIirungSbczlrkS dcr
H'ariptmann vi Gcmmlngen vom Fcld-Arlillcricrcgi-
mciit criiannt.

Dcrrlsruhe, 10. Növ. Die Kärlsr.
A.tg'.- .entl)ält ciness Äüfruf zür Gründnng
eines/badischen Zwei'gverei'iis der dtiltscheii
>S chi'I l e r st i ft n iig, ünterzeichnet von
Hostheatcr-Dirrctor vr. Devricnt, Münz-
raih.'Kächcl, Hofräth Pfatz und Professör

I)r. s.'öElein.

.Kassel,lAamstag. 10. Nov. Oetker
wurde gkstern von dem Criminalgericht
wegen Maje.stätsbtleidigulig zn einer fünf-
nzongtlichcn Zestungsstrafe niid wegen an-
derer Preßvergehen zu einer Geldstrafe
von. öOj^balern verurthcilt. . Er hat so-
fort.die Appellation angczeigt.

'' Berlins 7. Nov. Die kgl. Akadcmie
ddrMüiiste h'at in der'PicNar-Veösäinniliing
vom 27: Inli d. I. die Frän Priiizessin
Ftü'edrich Wilhclin zü ihrem Ehren-Mit-
glii'de (!) crwählt. I. K. H. hal die
Wühl äiigenoinmen.

L^ien, t>. Nov. Die heutigc Vcr->
nehinung dcs Hcrr» Nichter licferte übcr!
die ihm vorzugsweisc znr i?ast gelegten
Bctrügcreien so wichtigc Anfschlüssc, duß
cs für dcii Staatsanwalt (edenfasis sehr
schwer fallen wird, seine Ank-lagc in allen
ihren Theilen anfrccht zn erhalten. Bereitö
im April beschäftigte man sich im Armee-
Obercommaiido, m,'t dcr Frage, wie bci
dem Mangel an Lcinwandvorräthen und
Strohsäcken die Cinrichtnng von Spitälcrn
zu erinöglichen sei. Vo» Baron Bruck
znm Nathgeber in soichen Frägen be-
zcichnet, wurde Hcrr Nichter anch wirk-
li'ch nm seine Ansscht befrägt. Diese
Ervffniingen wareii anch die.Vcranlässniig
zn deni crstcn selbstständigcn Gcschaste
Richter's mit dem Aerar, und wenn er
sich von dcn Snbliefcranten, deneN er das
Geschaft übertrng, eiiie klrine Provision
allsbevüngen, so ist dirß cine so el'iifäche
Geschäftssache, daß män eigenllich nicht
begreift, warnm ihin dieß znm Verbrechen
angercchnet wi'rd. In der Thät weist
auch Herr Richter Nach, daß ihin däs
gaiize verwickelte Geschäft nicht mchr alS
1126 fl. eiiigeträgen, einc Sniiiine, dic
ni'cht so bedeutcnd ist, nin alS -Betrng
ausgelegt zu werden. Änch über das
zwei'te in der ÄNklaäeacte ihm 'znr Last
gelegtc Licferungsgeschäft, das er dircct
mit dem Obcrcommando abäeschlossen,
weiß er sich zu rechtfcrtigen. Bckaiintlich
ist der Friedc balv nach Abschluß dieses
Geschäftes zn' Ktanve gckomineü, nnd da
sich der Calicot ohnedieß nicht als er-
spricßlich zeigtr, so entstand für das Acrar
die große Fragc, ob es nicht thniilich
wäre, dcn mitvNichter äbgcschlösscNcn
oneroscn Cöntract, ivenn alich theilweise',
zü' lvstn? Nün hatte aber Hr/Ni'chter
sei'ne Valutaoperatiönen danach ciiigerich-
tet, >nm sich nöthigeiifalls mit einem Garii«
quantiim zii decken, däs älleN Änfördc-
ruiigen seiüer Sublicferant'en zu ciilspxe-
chcn geeignct scin sollte, uiid war rs darnm
keine lcichtc Aufgabe, di'csen Vcrträg-zn
lö sen. Um n ämlich b ei .d ein Geschäftc

ciiien Geivi'nnsi zn erzieien,' müßte He>'r
Nichtcr sich vor Allciii gegen dic Väluta-
schwanknngen sichcrn , iind er thät chieß,

indein er die Creditanstalt bei 'dein Ge-
schäste bk'tMNgt'e'/ wHeg'öü'.., ditsk ,'itz.m
32^000 ^)s? 'St. 'in Löndvü''er DneM.zur
Verfügung stellte! 'Die Maiiöver, wclche
Hr. Nichtcr äNwcndete , um scii:ci Süb-
licferantrn zur theilweiscn l'vsung ihrer
Eoiiträcte'zu 'bewegen, Wsprintzen'.lpotzl
sichcrlich niir aus dem. Muii'sche , sei'ncr-
scits aiich das Arrar von der Eüihältung
dcs Contracts 'zu cntbinden; doch hat der
bisherige Gäiig d'er llsitersuchüng'^in.-.dl.essr
Beziehnng kei'n 'rechtcS.'Liiht.''.verMtef,
und ist man aus dem ganzen Weseii des
ANgrklagteii zn der Annahmc bcrechtigt,
daß cr sich anch dicser Beziehnng vott-

kom'lüen'' rechtfeic't'igett wirdich'^ ^

F- r a n k r e t ch.

Straßburg, 8. Nov. Ich kann Jhn^
dic besti'mmtc Nachricht gcben, daß
„Straßbnrgkr Corresponveitt" mit Cudt
dieses Jahres seine Tage befchließen wi'rd.
Die Milarbeitrr, wclche ohne Ansnahm't
theils mit polizeilicher Znlassnng,. theils
sogar mit polizrilichcr Weisung untrr an-
genoininencn Namen hier lebtcn,- beginncn
berrits die Stadt zu verlaffen. Die Be-
gräbnißkosten trägt da's Ministerium des
Innern.

Paris, 8. Nov. Der „Const." lgßt
sich, in Bezng anf die bevorstehende Rcise
der Käiserin von Oesterreich nach.Mädei'i'ä
anS Wien schreiben: Da die Abwesenheit
der Kaiscrin ein halbes I.ahr dauern
soll, so hat die gegenwärtige Reisc eiiie
gcwisse pöü'ti sche Bedeiitn,ig,.i'n soWeit als
sse die friedlichen Absschten Ocsterrcichs
hervortreten läßt. Hätte Käise'r Fra,,z
Ioseph die kriegerischen Gelüste.,.. wclche
man bei ihin nnterstellt, so würde er,
hart vor . dem. Ausb'ruche des, Krieges,
nicht in ' eine so läiige TrennNng ünd
noch weni'gcr i'n cine so weitc Rcise sei'ner
Gemahlin gewilligt hab'cii. — Das Siecle
schreibt: Wir Haben eiiicn blaueii chso.
abgefaßteii Zettel.i.n','.H.LndenCaHedralä
von Chartres. Fest 17. Oct. 1860.
Höchamt und Nede des hochw. BischofS
von Poitiers. Ein Platz ini öberen, The'ile.
dcs Schisss bi's unteii vor deni. Klrchen-
räthsstiihl, Preis zwei Frankeii. Eingang
durch die Scitcnportale. Soll man nicht
glanben, fügt ' das nichts wenigcr als
kirchlich gcssnnte Blcktt bei, es h.andle sich
üm' 'in'ne dräüiätischc .V'ärstkllNng,, .ich. dör
eiii be.rühnitcr Aktenr aüftrölen,ssöll.?, Der,
Bifchöf' v. Pöiü'ers wirb änssHäsir'ollen
aiigekündigt und die Eintritspreise 'werden
erhöht.

E ng l a nd

London, 7. Nov. In Dublin l'st eS
zN Niiruhen gekominen, wei'l dies Ka.tholi-
ken.''die.'P,potesiästtxn MWen woll.ten, diej
znrückgckch'rle päpstliche Brigade- zu be-
grüßen.

I t a l i e n.

(Vom Kriegss.chanpl^tz.) Nähere
Nachrichtcn liegeii 'heiite übcr das Gefccht
vom 29. October nnd den' Fäll von Capna
vor. General Cialdini wollt,tz.,.am 29.
October 'deii 'UebeMNg!.s>tz;r. den, Garig-
lianö erzwingen i.ttvnrde aber^, liach .hef-;
tl'grni .Ka'mpsi .znr'nckgd'worf.eii:. Dic Pie--
möntesen veilören ,,viele sLodfö uy.d-, 1M0
Gcfangcne. . AägM»i.,tzlieb-gaus' b.o.yr.bp-
nisch'er S'eite dcr. )ü>ige lÄenerah,N e g ri,
der'sich alS B'efehlsh.aber der Artillerie
se.hr aii,6geztichnet hatte,,, ain 30,

Octöb.er eilitß- der^

'zü' Gactä'/ einen Tage^hcfetzl, worin nisier
Hinweisung' 'äjif',tziesen. S^eg,,die. Truppei;
 
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