Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe (26.1928)

VINCENT VAN GOGH, GARTEN DES ELTERNHAUSES. NUENEN. FEDER

AUSGESTELLT BEI OTTO WACKER, BERLIN

zeichnet und so bewußt alles in die Zeichnung gelegt.
Diese Blätter sind in keiner Weise mehr Vorbereitungen
für Bilder und sind auch nicht von Bildern abgeleitet, sie
sind Selbstzweck.

Der Erfolg der Ausstellung ist mit Recht groß. Dabei
ist sie nur der Auftakt zu weiteren van-Gogh-Ausstellungen.
Bei Paul Cassirer soll eine Kollektion von Bildern des Künst-
lers gezeigt, im Kronprinzenpalais soll die Sammlung Kröller

ausgestellt werden. Wir werden gelegentlich dieser Ver-
anstaltungen auf das Gesamtwerk van Goghs wieder einmal
eingehen. Es drängt uns dazu, weil das abschließende Wort
über diesen merkwürdigen Künstler keineswegs schon ge-
sprochen ist, weil er einen fortgesetzt noch in Atem hält,
einmal mehr, einmal weniger anzieht, fortwährend aber zur
Stellungnahme zwingt und, wie kein anderer, das Künstlerische
zumMenschlichen, das Menschliche zum Künstlerischen macht.