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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 26.1928

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Heft 3
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Jähnig, Karl Wilhelm: Zwei Briefe Caspar David Friedrichs
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https://doi.org/10.11588/diglit.7393#0129

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CHR. G. KÜHN, BILDNISBÜSTE C. D. FRIEDRICH. 1807

DRESDEN, STADTMUSEUM

ZWEI BRIEFE CASPAR DAVID FRIEDRICHS

MITGETEILT VON

K. W. JAHNIG

Dresden, d. z1- May 1814
\ m rauschenden WasserfallimPlau'nschen Grund
»*• ^ hab ich Ihren Brief gelesen (auf dem Wege
dahin erhielt ich Ihr Brief); und ich bekam
von all den Kochen und Braten das Sausen und
Brausen Lust zu genießen. Wenn doch im augen-
blicke die Felsen zu Kuchen und Braten geworden
weren und das Wasser zu Wein; es were gewiß
eine neue Hole entstanden und das tobende Wasser
were zu einem rieselnden Bächlein geworden.
Dan hätte ich mich mit vollem Magen vor mein
Werk hingesetzt und es verewigt. In diesem Augen-
blick stellt sich alles mir so lebendig vor daß ich
versuchen muß Ihnen einen kleinen Entwurf da-
von zu geben* - (Kummer's beide Brüder, der Soldat

* Vergleiche die Abbildung der nächsten Seite.

und Apoteker, sind beide nach Paris abgereist.
Daß der Doctor Todt ist, wissen Sie wohl schon?)
Von den Ausgestellten Sachen kann ich Ihnen
nichts schreiben; denn ich bin fast gar nicht oben
gewesen. Soviel können Sie indes Kügelgen sagen,
daß sein Bild der Sturtz des Teufel, auf der Aus-
stellung ist, aber etwas beschädigt ein kleines Loch
ist in oder beim Fuße des Genius.

Kummers habe ich Ihren Brief lesen lassen.
Die Auguste bedauert sehr, daß sie keinen Theil
an Ihrem hiesigen Aufenthalt wird nehmen —
sintemalen sie mit ihren Schwägern und Kindern
in diesen Tagen nach Seifersdorf reisen werden
u. (um) den Sommer dort zu verleben.

Sagen Sie H. v. Kügelgen daß ich noch zwei
große Zeichnungen und einige kleine habe. Ich

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