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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 26.1928

DOI issue:
Heft 11
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Höver, Otto: Architectura Navalis
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https://doi.org/10.11588/diglit.7393#0461

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und erschrocken fragt: Aber wo ist denn jetzt
das Schiff geblieben!

Der offene Brief, den der Herausgeber dieser
Zeitschrift Vorjahren in Sachen der Schiffsinterieurs
an Albert Ballin richtete, hat wenig oder gar keine
Wirkung gezeitigt. Noch immer sind bei der Ge-
staltung der großen Räume eines Schiffes illusio-
nistische Grundsätze maßgebend. Die Reedereien
haben es gern, wenn man ihre Schiffe schwim-
mende Paläste oder Hotels nennt. Wir aber meinen,
daß das System optischer Täuschungen an Bord

einige Verminderungen wohl vertragen könnte.
Die großen Repräsentationsräume eines Schnell-
dampfers haben ihr besonderes architektonisches
Gesetz.

Wer ein modernes Fahrgastschiff innen wohn-
lich zu gestalten hat, dem muß der Sinn der
Raumschicht, in die das vielzellige System kleiner
und größerer Räume eingebunden wird, heilig
sein. Das geschmäcklerische Niveau der „Werk-
stätteneinrichtung" hat seine Zeit gehabt. Ein
neuer Geist muß an die Front!

OTTO HAESLER, KLASSENRAUM DER VOLKSSCHULE IN CELLE

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