Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Angerer, Carl: Entstehung und Entwicklung der Hochätzkunst
DOI Artikel:
Baltin, Paul: Vom Hydrochinon-Entwickler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0027

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vom Hydrochinon - Entwickler.

11

für ihre Thätigkeit erobert, ohne darauf angewiesen zu sein,
den Holzschnitt zu ersetzen oder zu verdrängen. Ueber diesen
Punkt ist man heute schon vollständig klar.
Im Verein mit den neuen photographischen Uebertragungs-
mitteln ist die Hochätzkunst ein gesuchtes und nicht leicht
entbehrliches Illustrationsmittel geworden, nicht nur wegen
der billigeren und schnelleren Beschaffung, sondern weil sich
in manchen Fällen geradezu keine andere Reproductionsart
so gut eignet wie die Aetzkunst.
Man denke an die Wiedergabe von Zeichnungen, von
Stichen und Holzschnitten, photographische Aufnahmen nach
Gemälden oder der Natur selbst, den photographischen Farben-
druck u. s. w. Mit keiner der anderen graphischen Verviel-
fältigungsarten wird man, vorausgesetzt, dass es sich um
Buchdruck handelt, so schnell und so gut denselben Zweck
erreichen, als mit der Aetzkunst.
Da allerdings, wo man ein Kunstwerk für sich als Schnitt
wünscht, ist es etwas anderes, indem die chemische Repro-
duction nur das wiedergeben kann, was vorliegt — das Original
in seiner eigenen Art und Weise. Hat die Originalzeichnung
Wärme und Empfindung, so wird auch die Reproduction
entsprechend günstig ausfallen. Von einer eintönigen Vorlage
kann niemals eine wirkungsvolle Wiedergabe erwartet werden.
Die genaueste und unveränderte Wiedergabe
des Originals muss daher stets das Ideal der Hoch-
ätzkunst sein und bleiben.

Vom II y d r o c li i n o n - E n t w i c k 1 e r.
Von Paul Baltin in Potsdam.
Wenn Verfasser es unternimmt, im folgenden einige Er-
fahrungen über einen Entwickler mitzutheilen, dessen beste
Formel bisher kaum schon gefunden sein dürfte und an dessen
Vervollkommnung von vielen Seiten mit Eifer gearbeitet wird,
so ist er sich dessen wohl bewusst, dass diese Zeilen, wenn
erst gedruckt, leicht schon Veraltetes enthalten dürften, hofft
aber trotzdem, dass die Bausteine, welche er zu diesem Werke
beizutragen sich bemüht hat, ihren Platz noch ausfüllen mögen,
auch wenn andere das Gebäude höher hinaufgeführt haben
werden.
Es ist nicht immer leicht, bei Versuchen, wie sie hier in
Frage kommen, das Zufällige von dem Eigenthümlichen zu
 
Annotationen