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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Objectivsatz von E. Suter in Basel
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Jaffé, Max: Zur Geschichte der Photozinkotypie in Halbton-Manier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0236

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220 Zur Geschichte der Photozinkotypie in Halbton-Manier.

wo wegen beschränktem Abstand (z. B. bei Strassen- oder
Monument-Aufnahmen) obige 3 Combinationen mit dem Bild-
feldwinkel von 60° nicht genügend fassen.
3. Zwei einfache Landschaftslinsen mit langer Brenn-
weite und beträchtlichem Bildwinkel. Solche Objective sind
oft sehr werthvoll, wenn es sich um Aufnahmen auf lange
Distancen handelt, z. B. wo etwa ein Fluss, eine Schlucht etc.
das Hinankommen verhindert.
Für diese sieben Combinationen sind nur fünf Linsen
-erforderlich, welche in einem eleganten Etui untergebracht
sind und sehr wenig Raum einnehmen. (Preis = 160 Mk.)

Zur Geschichte der Photozinkotypie in Halbton-Manier.
Von M. Jaffe in Wien. (Mit einer Illustration.)
Das nebenstehend zum Abdruck gebrachte Cliche wurde
im Jahre 1877 von Herren Moritz und Max Jaffe nach
einem von ihnen erdachten Verfahren hergestellt und wurde
diesen Herren vom 1. März desselben Jahres ab ein Patent
für Oesterreich - Ungarn ertheilt. Als kurze Zeit darauf der
niederösterreichische Gewerbeverein den SOsten
Geburtstag seines Ehrenpräsidenten Adam Freiherrn
von Burg feierlich beging, wurde dieses Cliche als Illustration
dem die Feier beschreibenden Aufsatze in der Wochen-
schrift des Vereins beigegeben.
Aus der Patent-Beschreibung ist zu entnehmen , dass die
Herren Jaffe beim Copiren des Negativs (welches auf
gewöhnliche Art hergestellt wurde) zwischen jenes und eine
Lichtdruckplatte Mühlengaze einschalteten, um auf diese Weise
die Halbtöne des Negatives in Punkte aufzulösen.
Nicht uninteressant ist folgender Passus der Patent-
Urkunde :
„Wir haben anfangs dasselbe Princip, mittelst eines
solchen oben beschriebenen Netzes, welches die Lichtstrahlen
in regelmässigen Linien oder Punkten unterbricht, unser
Korn hervorzubringen, bei Herstellung der Negative an-
gewandt, indem wir unseren beschriebenen Stoff (die
Mühlengaze) bei der photographischen Aufnahme in der
Cassette dicht vor der gesilberten Platte ausspannten . . . .“
Es geht hieraus hervor, dass es nicht Meissenbach
war, welcher zuerst auf die Idee kam, direct in der Camera
gekörnte Negative zu erzeugen, sondern dass dies schon
5 Jahre vor ihm in Wien ausgeführt wurde.
 
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