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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Cronenberg, Wilhelm: Expresstypie
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Lainer, Alexander: Das salzsaure Hydroxylamin bei der Verarbeitung photographischer Rückstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0043

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Das 6alzsaure Hydroxylamin bei der Verarbeitung pliot. Rückstände. 27
verständige wird mir zugeben, dass das Kornbild dem Charakter
einer Photographie viel näher rückt, als das mit dem gleich-
mässigen Netze.
Ich glaube fest überzeugt zu sein, dass die Autotypie mit
Anwendung des Korns eine Zukunft hat, umsomehr, da eine
weitere Vervollkommnung nicht ausgeschlossen, sondern Ge-
wissheit ist.

Das salzsaure Hydroxylamin bei der Verarbeitung photo-
graphischer Rückstände.
Von Alexander Lainer in Wien.
Wie ich in einer der kaiserlichen Academie der Wissen-
schaften in Wien vorgelegten Abhandlung1) zeigte, eignet sich
das salzsaure Hydroxylamin im Vereine mit Aetznatron oder
Aetzkali als vorzügliches Reductionsmittel für Silberverbin-
dungen und deren Lösungen.
In der photographischen Praxis sind es hauptsächlich alte
Silberbäder aus dem Negativverfahren, Chlorsilber-Rückstände
aus dem Albumincopirprocess, Fixirbäder und allenfalls ver-
dorbene Emulsionen, welche in oben angedeuteter Richtung
mit Vortheil zu chemisch reinem Silber reducirt werden
können.
Manche verdorbene oder alte Negativsilberbäder kann man
auf keine Weise mehr in einen verwendbaren Zustand über-
führen; als Zusatz zum Positivbade sind sie in Folge des beim
Tonen schädlich wirkenden Gehaltes an Jodsilber nicht zu
empfehlen, selbst wenn der grösste Theil desselben durch
Verdünnen mit Wasser ausgefällt würde; am einfachsten ist
die Abscheidung des Silbers vorzunehmen und im Negativ-,
wie im Positiv-Processe mit neu angesetzten Bädern zu
arbeiten, umsomehr, als das mittels salzsaurem Hydroxylamin
und Aetznatron reducirte Silber chemisch rein ist und direct
auf Silbernitrat, durch Auf lösen in verdünnter Salpetersäure
verarbeitet werden kann.
Bis jetzt pflegte man gewöhnlich das Silber als Chlor-
silber mittels Salzsäure oder Kochsalz unter Zusatz von etwas
Salpetersäure abzuscheiden und das Chlorsilber meist durch
Schmelzen mit kohlensaurem Natronkali zu reduciren. Die
Abscheidung des Silbers durch Eintauchen von Kupferstreifen
ist mit dem Uebelstande verbunden, dass mit der Reduction

’) Die Verwendung des salzsauren Hydroxylamins in der quantita-
tiven Analyse. (Sitzungsber. der k k. Acad. der Wissenschaften in
Wien, II. Abth. 1888.
 
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