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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Volkmer, Ottomar: Ueber die Photographie von Unsichtbaren
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Ritter von Staudenheim, F.: Photographische Skizzen oder Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0218

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Photographische Skizzen, oder Studien.

Mittels dieser Methode war es auch Professor Mach in
Prag und nach ihm S al eh er in Fiume möglich geworden,
die Unhomogenität der Luft, d. h. deren verschiedene Dichte-
verhältnisse, als Bild photographisch zu fixiren und damit die
oben vorgeführten und für die Wissenschaft gewiss sehr
interessanten Thatsachen festzustellen.
Es waren mir von Professor Salcher auch Diapositive
zugesendet worden, welche die Strahlenbilder zur Anschauung
brachten, wenn dem austretenden Luftstrahle ein Körper von
einem Querschnitt entgegenstand, wie er dem Loupenschnitte
eines Geschosses entspricht, nur war bei den Resultaten dieser
Aufnahme die Schärfe der Zeichnung nicht so klar wie in den
Fällen der Figuren 45 und 46 der Luftstrahlenbilder.
Diese Thatsachen sind somit gewiss für die Physik von
hohem Interesse und man kann für diese Arbeit ganz gut die
Bezeichnung „Photographie des Unsichtbaren“ wählen.
Jedenfalls dürfte Professor Salcher diese seine inter-
essanten Versuche fortsetzen und damit noch manche neue
Thatsache auf diesem Gebiete des Unsichtbaren constatiren.

Photographische Skizzen oder Studien.
Von Ritter von Staudenheim in Feldkirchen, Kärnthen.
Unter der Ueberschrift „Studien“ erscheinen mitunter
Photographien, die als solche recht gut sein mögen, ob sie
aber auch ihren Namen verdienen, das wollen wir dahin
gestellt sein lassen. Studien sollen Vorlagen oder Behelfe
sein und als Unterstützung für den Künstler dienen, welcher
Tage oder mindestens Stunden brauchen würde, um das
wahrheitsgetreue Bild am Papiere zu haben, was der Photo-
graph mit seinem nie irrenden Objectiv in wenigen Secunden
auf seiner Platte fixirt hat. Der Maler wünscht nicht nur
richtige Conturen, er braucht auch alle Details im Licht und
Schatten, jedes Gewächs, jeder Stein im Vordergrund hat für
ihn Werth; was ihm nicht gefällt, lässt er eben weg. LTm
solche Matrizen berzustellen, von denen man brauchbare
Bilder als Malerbehelfe erhält, wird es sich hauptsächlich
darum handeln, dass sie gut beleuchtet, plastisch sind und
alle Details bringen, die dem Maler werthvoll sein werden.
Retouchirt dürfen solche Platten nicht werden, ebensowenig
ist den Malern ein Aufziehen auf Carton und Satiniren an-
genehm. Gewöhnliche, gute Landschaften werden daher nicht
immer als Studienblätter gelten können, es wird die Scenerie
 
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