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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Moerch, J. O.: Einige Erfahrungen in der Autotypie
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Scamoni, Georg: Umwandlungsverfahren von Umdrücken auf Zink oder Messing für Gravüredruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0323

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Umwandelungsverfahren von Umdrücken auf Zink oder Messing etc. 307
unserer ersten Anstalten bewundern, tragen deutlich.„das Ge-
präge der directen Rasterherstellung.
Das Verfahren der Autotypie bedarf eines Operateurs von
eigenem Urtheile, welcher in der Lage ist, die Exposition
richtig zu beurtheilen. Allzu viele Bilder werden strahlig und
verlieren jeden künstlerischen Effect. Erwähnt sei noch, dass
in vielen Anstalten durch Nachätzen von gewissen Partien die
Lichter herausgeholt werden, was namentlich dann von Belang
ist, wenn das Bild keine schweren Schatten hat. Der Opera-
teur sollte stets danach streben, seiner Arbeit möglichst das
Gepräge des Originals zu geben und dazu bedarf es unbedingt
aller Scalen vom tiefen Schwarz zum reinen Weiss. Die Hilfs-
mittel, um die Abstufung zu erzielen, sind wie vorstehend an-
gedeutet vorhanden.
UnHvandeluiigsverfaliren von Eindrücken auf Zink
oder Messing für Graviiredruck.
Von Georg Scamoni, Chef der heliographischen Abtheilung
der kaiserlichen Expedition zur Anfertigung von Staatspapieren
in St. Petersburg.
Wünscht man eine lithographische Federzeichnung, eine
Photolithographie oder Buchdruckillustration derart umzu-
wandeln, dass sie statt für Walzendruck für Gravierdruck
dienen kann, so lässt sich dies sowohl auf Stein-, Messing-,
Kupfer- oder Zinkplatten in folgender Weise bewerkstelligen:
Auf die gut geschliffene oder polirte Platte fertigt man einen
kräftigen Umdruck und übergiesst denselben recht gleich-
mässig mit dünner Schelllack-Spirituslösung.
Ist dieselbe vollkommen getrocknet, so bedeckt man sie
reichlich mit französischem Terpentinöl, welches nach kurzer
Einwirkung die unter dem Schelllack befindliche Fettfarbe
(resp. das Bild) derart erweicht, dass sie sich, sammt dem
darauf befindlichen Schellacküberzug, durch sanftes Bestreichen
mit einem weichen Daehshaarpinsel leicht von der Platte
entfernen lässt.
Das nun als Negativ erscheinende Bild kann hierauf mit
einem entsprechenden Aetzwasser1) vertieft und in der Folge,
nach Entfernung der Schelllack - Reserve als Gravüre ein-
geschwärzt und abgedruckt werden.

i) Als Aetze kann die im 2. Jahrgänge des „Jahrbuch für Photo-
graphie und ReproductionsveTfahren“ (2. Jahrgang 1888. S. 360) für
lithographische Aetzung beschriebene Flüssigkeit dienen, nämlich:
1000 ccm destill. Wasser, 30 Tropfen Salzsäure und 60 g Holzessig.
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