Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (3.1889)

Ueber photographische Expositionsmesser.

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der Diaphragmen die dazwischen liegenden Zahlen zu nehmen
haben.“
Soweit die Decoudun’sche Gebrauchsanweisung.
Der sinnreichen Detailconstruction können wir unsere volle
Anerkennung nicht versagen, so z. B. der Anwendung der
drei kleinen und des grösseren Punktes.
Bei einer durchlöcherten Platte, welche hinter der photo-
metrischen Scheibe befestigt ist, und welche kleinere und
grössere Löcher hat, verdunkelt sich das Licht der kleineren
Punkte etwas früher als das der grösseren. Indem man das
Segment, auf welchem die kleineren beleuchteten Punkte bei-
nahe verschwinden, aufsucht, während die grösseren noch sicht-
bar sind, erhält man rasch eine sichere Beurtheilung.
Aber bei aller Anerkennung des Decoudun’schen Licht-
messers wollen wir auch einen Blick auf dessen Schatten-
seiten werfen, indem wir vor Allem die Bemerkung machen,
dass ja die Augen der Menschen nicht gleich gut sind, daher
derjenige, welcher schärfer sieht, etwas länger die Scheibe
drehen kann, bis das gänzliche Verschwinden der Lichtpunkte
eintritt.
Ein Mann mit schwachem Auge wird also theoretisch mit
Decoudun’s Photometer seine Platten zu lange exponiren, weil
er eine etwas grössere Belichtungszahl abliest als der mit
schärferem Auge.
Die Erfahrung beantwoitet den Einwurf dahin, dass wer
Augen hat, welche gut genug sind, um scharf einstellen zu
können, auch mit dem Photometer richtig abliest und wer
sehr schlecht sieht, kann überhaupt nicht photographiren.
Und immer bleibt der Eathgeber genau genug um ein
brauchbares Bild zu bekommen, während sonst der Ungeübte
bei der auf das Gerathewohl gewählten Belichtungszeit so
grosse Fehler, sei es durch Ueber- oder durch Unterexposition,
begehen kann, dass man mit keinem Entwickler der Welt den
Irrthum zu corrigiren im Stande ist.

Winke für Amateure, welche auch Fractikern zu Nutzen
gereichen.
Von 0. Campo in Brüssel.
Es ist eine Thatsache, dass Amateure nur während e:ner
bestimmten Periode des Jahres sich unserer Kunst widmen.
Die so düsteren Wintermonate, mit welchen die meisten Länder
Europas heimgesucht werden, halten den Amateur von seiner