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Ueber photographische Expositionsmesser.
nun den Mittelknopf drelit. werden diese Punkte nach und
nach immer dunkler, bis ein Moment kommt, wo man selbe
nicht mehr unterscheiden kann. Ist dies eingetreten, dann
darf man ja nicht mehr weiter drehen. Man wendet nun das
Instrument um und findet auf der Rückseite (Fig. 2) einen
automatisch sichtbar gewordenen Buchstaben (in der Fig 2
beispielsweise mit H gezeichnet), nach welchem man die
Belichtungszeit auf der Expositionstabelle abliest. — Also
H = 41/2 Secunden.
Die angegebenen Expositionszeiten sind für Gelatineemul-
sions-Platten von gewöhnlicher Empfindlichkeit berechnet.
Kommen aber hochempfindliche Platten in Anwendung, welche
dann nicht mit der Tabelle übereinstimmen, so wird ein ein-
facher Versuch die Modification zeigen, welche eine der Ziffern
zu erleiden hat; die anderen folgen dann alle in dem Ver-
hältnisse der Tabelle, die durchaus nicht geändert werden darf!
Keineswegs ist es gleichgültig, wohin man das kleine
Instrument auf der matten Tafel seiner Camera aufsetzt, viel-
mehr muss man die drei kleinen Punkte über die interessan-
teste, wichtigste Lichtstelle des aufzunehmenden Bildes halten.
Bei einer Porträt-Aufnahme in normaler Beleuchtung, z. B.
auf die Lichtseite des Gesichtes, bei einer Landschaft auf die
beleuchteten Partien des Mittelgrundes. Bei einem Interieur
wird man die mittleren Lichter auf der matten Tafel messen.
Die angebrachte Photometer-Tabelle gibt eine Anzahl von
Expositionszeiten, welche für die gewöhnlichen Fälle allerdings
vollkommen ausreichen, braucht man aber noch eine Erweiterung
dieser Angaben, so gelingt dies mit Hilfe der Diaphragmen.
Man weiss, dass die meisten optischen Anstalten die Ob-
jectivblenden in der Weise anfertigen, dass sich die Belich-
tungsdauer von einer Blenden-Nummer zur anderen immer
verdoppelt, so zwar, dass, wenn man mit voller Oeffnung,
beziehungsweise mit dem grössten Diaphragma, 1 exponiren
müsste, man mit der nächstgrössten Blende 2, mit der dritten
4, mit der vierten 8 und mit der fünften 16 mal länger be-
lichten muss.
Daraus lässt sich folgern, dass, wenn z. B. bei einem
finstern Interieur uns das Photometer, ohne Diaphragma im
Objective, eine Belichtungszeit von 6 Minuten anzeigt, wir mit
der kleinsten Blende dann 16mal so lange, also 96 Minuten
exponiren müssen. Nach demselben Principe wird man, wenn
das Photometer mit dem kleinsten Diaphragma, beispielsweise
bei einem sehr hellen Objecte, nur 4/jo Secunden zeigt, nach
dem Herausnehmen der Blende 16 mal kürzer oder bei Variirung
Ueber photographische Expositionsmesser.
nun den Mittelknopf drelit. werden diese Punkte nach und
nach immer dunkler, bis ein Moment kommt, wo man selbe
nicht mehr unterscheiden kann. Ist dies eingetreten, dann
darf man ja nicht mehr weiter drehen. Man wendet nun das
Instrument um und findet auf der Rückseite (Fig. 2) einen
automatisch sichtbar gewordenen Buchstaben (in der Fig 2
beispielsweise mit H gezeichnet), nach welchem man die
Belichtungszeit auf der Expositionstabelle abliest. — Also
H = 41/2 Secunden.
Die angegebenen Expositionszeiten sind für Gelatineemul-
sions-Platten von gewöhnlicher Empfindlichkeit berechnet.
Kommen aber hochempfindliche Platten in Anwendung, welche
dann nicht mit der Tabelle übereinstimmen, so wird ein ein-
facher Versuch die Modification zeigen, welche eine der Ziffern
zu erleiden hat; die anderen folgen dann alle in dem Ver-
hältnisse der Tabelle, die durchaus nicht geändert werden darf!
Keineswegs ist es gleichgültig, wohin man das kleine
Instrument auf der matten Tafel seiner Camera aufsetzt, viel-
mehr muss man die drei kleinen Punkte über die interessan-
teste, wichtigste Lichtstelle des aufzunehmenden Bildes halten.
Bei einer Porträt-Aufnahme in normaler Beleuchtung, z. B.
auf die Lichtseite des Gesichtes, bei einer Landschaft auf die
beleuchteten Partien des Mittelgrundes. Bei einem Interieur
wird man die mittleren Lichter auf der matten Tafel messen.
Die angebrachte Photometer-Tabelle gibt eine Anzahl von
Expositionszeiten, welche für die gewöhnlichen Fälle allerdings
vollkommen ausreichen, braucht man aber noch eine Erweiterung
dieser Angaben, so gelingt dies mit Hilfe der Diaphragmen.
Man weiss, dass die meisten optischen Anstalten die Ob-
jectivblenden in der Weise anfertigen, dass sich die Belich-
tungsdauer von einer Blenden-Nummer zur anderen immer
verdoppelt, so zwar, dass, wenn man mit voller Oeffnung,
beziehungsweise mit dem grössten Diaphragma, 1 exponiren
müsste, man mit der nächstgrössten Blende 2, mit der dritten
4, mit der vierten 8 und mit der fünften 16 mal länger be-
lichten muss.
Daraus lässt sich folgern, dass, wenn z. B. bei einem
finstern Interieur uns das Photometer, ohne Diaphragma im
Objective, eine Belichtungszeit von 6 Minuten anzeigt, wir mit
der kleinsten Blende dann 16mal so lange, also 96 Minuten
exponiren müssen. Nach demselben Principe wird man, wenn
das Photometer mit dem kleinsten Diaphragma, beispielsweise
bei einem sehr hellen Objecte, nur 4/jo Secunden zeigt, nach
dem Herausnehmen der Blende 16 mal kürzer oder bei Variirung