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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Schrank, Ludwig: Autotypie
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Spitaler, Rudolf: Vorschlag zum Photographiren des Zodiakallichtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0173

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Vorschlag zum Photographiren des Zodiakallichtes.

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Es ist begreiflich, dass diese Methode auch ihre Nach-
theile hat, z. B. die Herstellung eines so grossen Lineamentes,
dagegen besitzt sie den unbestrittenen Vortheil, dass sich
leicht schöne Abtönungen im photographischen Sinne erzielen
lassen, während jetzt sich das Lineament auch bei abgetönten
Porträts bis an den Rand des Cliches fortsetzt, oder ohne die
entsprechenden schönen Uebergänge abgebrochen wird. Durch
die Anwendung einer Vignette beim Umdruck auf Ueber-
tragungspapier liesse sich eine solche allerdings auch bei dem
jetzt üblichen Verfahren erreichen.
Die von der Schweizer Autotypanstalt in Winterthur in
Handel gebrachten Platten, welche schon ein Lineament ent-
halten , dürften die Frage der einfachsten Lösung zufuhren,
wenn nicht die sich mit Autotypie befassenden hervorragenden
Firmen mit solcher Zähigkeit die Anwendung des nassen
Collodionverfahrens festhalten würden.
Wien, 24. September 1888.

Vorschlag zum Photographiren des Zodiakallichtes.
Von R. Spitaler, Assistent an der k. k. Sternwarte zu Wien.
Es giebt in der Astronomie noch manche Erscheinungen,
die ohne grosse und kostspielige Instrumente erforscht werden
können und nur einer andauernden Beobachtung mit dem
freien Auge oder einem Opernglase bedürfen. Ich erwähne
nur, ohne näher darauf einzugehen, die Meteore, die ver-
änderlichen Sterne, den Verlauf der Milchstrasse, das Zodiakal-
licht, die Dämmerung, das Nordlicht etc. und greife das
Zodiakallicht heraus, da der Erforschung desselben die Photo-
graphie und zwar mit ganz gewöhnlichen Apparaten möglicher-
weise einen grossen Vorschub leisten kann, den ich im
Folgenden kurz skizziren und zu Versuchen darüber anregen
möchte. Bevor ich jedoch zur eigentlichen Sache gehe, muss
ich wohl zuerst einiges über das Zodiakallicht vorausschicken.
Es gibt viele Menschen, die dasselbe gewiss noch nie bemerkt
haben, obwohl es, einmal darauf aufmerksam gemacht, eine
auffallende Erscheinung am Himmel ist. Daher mag es auch
kommen, wenn man nicht mit einigen Beobachtern eine Ver-
änderlichkeit seiner Helligkeit zugeben will, dass wir aus
dem Alterthum und Mittelalter darüber keine Nachrichten
haben und erst Cassini am Ende des 17. Jahrhunderts die
Aufmerksamkeit darauf gelenkt hat.
 
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