Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Weissenberger, Wilhelm: Ueber den Anilindruckprocess
DOI Artikel:
Moerch, J. O.: Einige Erfahrungen in der Autotypie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0319

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Einige Erfahrungen in der Autotypie.

303
Die Papiere, ob sie nun nach cler einen oder anderen
Methode präparirt sind, werden so lange exponirt, bis dFe vom
Lichte getroffenen Stellen eine gleichmässig blassgrüne Färbung-
zeigen; je nach der Durchsichtigkeit des Pausepapieres im
Schatten ungefähr 20 — 30, in der Sonne 3—10 Minuten.
Hierauf bringt man sie in den Räucherkasten. Als solchen
kann man eine gewöhnliche, gut gearbeitete Kiste verwenden,
auf deren Deckel innen zwei Streifen Tuch von 5—10 cm Breite
befestigt sind. Den einen befeuchtet man mit Wasser, auf
den anderen bringt man einige Tropfen Anilinöl. Von keiner
der beiden Flüssigkeiten darf man jedoch soviel anwenden,
dass der Ueberschuss in die Kiste tropfen könnte. Es sei an
dieser Stelle hervorgehoben, dass der Wasserdampf unumgäng-
lich zur raschen und kräftigen Entwickelung der Zeichnung-
nothwendig ist.
Das Bild erscheint in dunkelgrünschwarzen Linien in
5—10 Minuten. Bei längerem Räuchern färbt sich der Grund
intensiv reingelb. Ist die Farbe des Grundes gleichgültig, so-
können die Copien, wie sie aus dem Räucherkasten kommen
verwendet werden. Anderenfalls ist man im Stande, durch
Wässern und darauffolgendes Baden in 5 procent. Ammoniak-
lösung den Grundton bedeutend abzuschwächen; 5 procent. Salz-
säure ist im. Stande, das phosphorsaure Chromoxyd vollständig
aufzulösen.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass man in der Wahl des
zu verwendenden Papieres sehr vorsichtig sein muss. Holz-
stoffhaltiges Papier ist unbrauchbar, da es sich im Räucher-
kasten gelbbraun färbt. Dieses Verhalten diene daher als Er-
kennungszeichen für die Anwesenheit von Holzstoff in einem
vorliegenden Papiere.

Einige Erfahrungen in der Autotypie.
Von J. 0. Mo er eh in Boston.
Die jüngste Errungenschaft der photographischen Technik
für den mechanischen Pressendruck ist in ihren Details noch
vielfach in den Schleier des Geheimnisses gewickelt und wenige
practische Operateure haben ihre Erfahrungen preisgegeben.
Bekannt ist, dass die Autotypie den continuirlichen Halbton
gewöhnlicher photographischer Aufnahmen dadurch zerlegt, dass
ein transparenter Korn- oder Linienton vor die lichtempfind-
liche Schicht gebracht wird und die Aufnahme der umzuwan-
delnden Bilder durch diesen Ton hindurch erfolgt. Zur Er-
 
Annotationen