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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Krüss, Andres Hugo: Helligkeitsmessungen in der Photographie
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Ueber Professor Cohn's Photographie des Auges bei Magnesium-Licht
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0148

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132 TJeber Prof. Cohn’s Photographie des Auges bei Magnesium-Licht.

Wirkung in einer bestimmten Region des Spectrums auf die
Intensität der Farbenempfindlichkeit derselben schliessen kann.
Als Anhalt für den Ort der einzelnen Erscheinungen im Spec-
trum könnten ihre Entfernungen von benachbarten Fraun-
hofer’schen Linien dienen, welche mit im photographirten
Spectrum erscheinen. Zur Erleichterung dieser Beurtheilung
ist aber an dem kleinen Instrumente noch eine Scala c ange-
bracht. Das Bild derselben wird durch das achromatische
Objectiv oz, nachdem die Strahlen an der letzten Fläche des
Prismensystemes P reflektirt wurden, in dieselbe Richtung wie
das Spectrum geworfen, so dass die Scala mit dem Spectrum,
dasselbe durchziehend, auf der matten Scheibe erscheint und
mit dem Spectrum photographirt wird. Die Beurtheilung der
Farbenempfindlichkeit der Platte ist nun sehr einfach. Man
stellt fest, dass die stärkste photographische Wirkung bei einem
bestimmten Sealentheile stattfindet, sowie dass sich das photo-
graphirte Spectrum zwischen zwei anderen Scalentheilen er-
streckt und hat damit einen sicheren Anhalt über die Art der
Farbenempfindlichkeit der betreffenden Emulsion. Natürlich
kann man auch für andere als derartige practische Zwecke
die Sealentheile zu der Lage der hauptsächlichsten Fraun-
hofer’schen Linien in Beziehung setzen. Erwähnt sei noch,
dass auch die Scala durch eine Lichtquelle, als welche meist
ein gut beleuchteter Carton genügt, erhellt werden muss.

Leber Professor Cohn’s Photographie (les Auges
bei Magnesium - Licht.
Schon seit 23 Jahren beschäftigt sich Prof. H. Cohn
in Breslau mit Versuchen, den lebenden Sehnerven zu photo-
grophiren; allein es gelang ihm damals so wenig, als irgend
einem anderen Forscher, auch nur eine Photographie des im
Augenphantom gemalten Sehnerven schnell herzustellen. Die
Schwierigkeiten, welche in der Beweglichkeit des Auges, in
dem Hornhautreflexe, in dem Reflex des Lichtes durch Spiegel
und Linsen, in der Blendung des Auges, in der momentan
richtigen Einstellung des rothen Augenhintergrundes liegen,
sind eben ungemein grosse. Ja es war sogar bisher unmöglich,
die Iris und die Pupille naturgetreu zu photographiren; bei
den gewöhnlichen Portraits wird hier das meiste durch Retou-
chiren geleistet.
Die Ursache lag in der ungenügenden Beleuchtung.
Selbst das hellste Tageslicht, durch Linsen auf das Auge
geleitet, genügte nicht zur Momentaufnahme der Iris.
 
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