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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Fritz, G.: Ueber Papier zu Kunstdruck
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Boissonnas, Ed. V.: Automatische Himmel-Blenden
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0113

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Automatische Himmel - Blenden.

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sein, welches einen möglichst geringen Procentsatz
von Füllstoffen enthält.
Die Leimung des Papieres wird sich wohl immer nach
der Provenienz des Druckes richten. Mit Ausnahme des
Kupferdruckes jedoch, sei er von der Stich-, Radir- oder
heliographischen Platte abgenommen, welcher auf ungeleimtem
Papiere mit seinem ganzen Reize zur Geltung kommt, wird
für Licht-, photolithographischen und phototypischen Druck,
aus verschiedenen technischen Gründen, schwächere oder
stärkere Leimung vorzuziehen sein. Ebenso verhält es sich
mit der Satinage. Für die Kupferdruckpresse eignet sich ein
rauhes unsatinirtes Papier am besten, dem Licht- und Stein-
druck ist ein mässig satinirtes am zuträglichsten, die Buch-
druckpresseverlangt, hauptsächlich für sehr tonreiche Objecte, ein
sehr glattes, scharf satinirtes Papier für ein gutes Druckresultat.
Alle Drucktechniken haben aber das gemeinsam, dass sie
auf harten, spröden Papieren glasige, durchsichtige, wohl auch
mitunter sehr tonarme Bilder geben, weil die Tiefen nicht mit
der erforderlichen, saftigen Kraft zur Geltung gebracht werden
können.
Der zu wählende Ton des Papieres wird wohl in erster
Linie von dem Druckobjecte abhängen, wird aber in den
wenigsten Fällen in reiner blendender Weisse gut wirken und
meist ein schwach gelblicher feiner Ton eine vortheilhaftere
künstlerische Wirkung hervorbringen.
Ganz gleichmässige Satinage und Dicke des zu verarbei-
tenden Papierquantums sind unerlässliche Bedingungen für
eine gute Arbeit.

Automatische Himmel - Blenden.
Von Ed. V. Boissonnas in Genf.
Wenn man in einer Landschaft zu gleicher Zeit das Grün
des Vordergrundes und entfernte Berge oder Wolken zu
photographiren hat, stösst man auf eine grosse Schwierigkeit,
nämlich, das Grün recht detaillirt und zur selben Zeit die
Berge oder die Wolken recht deutlich zu erhalten. Wenn
man das Grün so lange als nöthig ist aussetzt, dann ver-
schwimmt die Ferne oder die Wolken mit dem Himmel und
verschwimmt auf dem Negative.
Um diesen Uebelstand zu vermeiden müsste man die ersten
Flächen längere Zeit belichten können als die entfernten
Flächen. Verschiedene Instrumente — Masque Ciel oder
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