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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Himly, Eugen: Ueber Hilfsbelichtungen während der Exposition: C. P. Stirn's Patent
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Gaedicke, Johannes: Die monochromatische Dunkelkammerlampe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0105

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Die monochromatische Dunkelkammerlampe.

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Widerstände absehwächen. Auch hier bringt man die Glüh-
lampen während der Exposition zum Glühen und kürzt hier-
durch diese um x/3 ab, ohne irgend welchen Schleier zu
erzeugen, es ist aber immer nothwendig, dass das durch das
Objectiv fallende Licht dominirt.
Da sich die Glühlämpchen sehr klein ausführen lassen,
so würden sich leicht an astronomisch-photographischen Appa-
raten dieselben anbringen lassen. Auch wäre es möglich durch
entsprechend geformte Geissler’sche Röhren nachzuhelfen,
jedoch glaube ich, ist das continuirliche Licht der'Lampen
sicherer. Eine Abkürzung der Expositionszeit um x/3 ist werth-
voll und möchte ich hiermit den Herren, welche sich mit
astronomischer Photographie beschäftigen, empfehlen, den
Versuch zu machen.

Die monochromatische Dunkelkammerlampe.
Von J. Gaedicke, Berlin.
Die Wirkung des rothen Dunkelkammerlichtes auf Augen
und Nerven ist notorisch eine ungünstige. Ob diese Wirkung
nur darauf beruht, dass sieh die Sehnerven bei ungenügender
Beleuchtung übermässig anstrengen müssen oder ob die rothen
Strahlen eine specifisch ungünstige Wirkung ausüben, muss
dahingestellt bleiben.
Jedenfalls war das allgemeine Bedürfniss für ein anderes
Dunkelkammerlicht vorhanden. Davon ausgehend, unternahm
ich es, diese Frage zu lösen. Zunächst versuchte ich durch
dicke gelbe Glas- oder Flüssigkeitsschichten das Licht einer
Petroleum- oder Gasflamme unactinisch zu machen, indessen
fand sich hier der Uebelstand, dass ein einigermassen brauch-
bares Licht stets im Spectrum noch etwas Grün zeigte und dann
noch sehr actinisch war, und wenn man die Schichten so dick
machte, dass auch dieses Grün verschwand, so war das Licht
ebenso dunkel wie die rothe Lampe und bot keinen Vor-
theil dar.
Es musste also eine Lichtquelle verwendet werden, die
möglichst wenig grüne und blaue Strahlen hatte und als
solche erschien die mit Natron gelb gefärbte Flamme des
Bunsenbrenners am geeignetsten. Diese Flamme war aber,
wie schon frühere Versuche bewiesen hatten, ziemlich stark
actinisch, was nur in dem hohen Gehalte an ultravioletten
Strahlen zu suchen ist, welche die Flamme des Bunsenbrenners
 
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