Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (3.1889)

Ueber Projectionsbilder.

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eine Genauigkeit, welche den meisten, welche sich diesem
Berufe widmen, unverständlich ist oder wenigstens zu mühsam
und umständlich erscheint.
Eine genaue und ausführlich wissenschaftliche Arbeit
erachtet man, wenn nicht überflüssig, so doch ausserhalb der
Aufgabe eines Berufsphotographen. Es giebt kaum eine
schwierigere und mehr vielseitige Arbeit als die Photographie.
Die Waage ist von nebensächlicher Bedeutung da der Photo-
chemiker sich mit dem Wesen der Atome und Molecule befasst;
das Spectroscop hat seine Verwendung, aber nur für all-
gemeinere Zwecke.
Die Photographie erfordert nichts weniger als Geschick-
lichkeit, Uebung im Experimentiren, physikalische und
mathematische Kenntnisse und einen deduetiven Geist, welche
es zu einer Aufgabe machen, welcher sich wohl die auf der
höchsten wissenschaftlichen Stufe stehenden Gelehrten widmen
dürften. Trotzdem haben diejenigen, welche sich mit elec-
trischen, chemischen oder anderen Arbeiten befasst haben,
die Photographie mit einem gewissen Vorurtheil vermieden.
Es kann dies aber nicht Erstaunen erregen, so lange man
dabei mit einer Klasse in Berührung kommen würde, welche
die Achseln zuckt für Experimente, dabei aber stets, ohne
Einsicht oder Verständniss, jede Entdeckung von praktischem
Nutzen zu verwerthen wissen. Nicht ohne Grund spreche ich
so offen in einem fremden Jahrbuche, so wie ich zu meinen.
Landsleuten rede, welche sich mit Photographie befassen.
Es giebt eine Hoffnung auf Besserung und wie ich weiss,
trägt der Herausgeber dieses Buches durch seine Thätigkeit
sehr viel dazu bei. Ich kann daher nur Jedem rathen, soviel
als möglich Gebrauch zu machen von den Vortheilen, welche
von diesen Männern geboten werden, die Photographie von
einem gewöhnlichen mechanischen Industriezweige zu erheben
zur Würde einer theoretischen und angewandten Wissenschaft.
Sie wird dadurch einen Flug nehmen, der die höchsten
Erwartungen ihrer eifrigsten Verehrer übertreffen wird.

Ueber Projectionsbilder.
Von Bruno Meyer in Berlin.
Es ist unzweifelhaft, dass die Projectionskunst bei uns noch
lange nicht nach Gebühr gewürdigt und getrieben wird. Und doch
kann kaum etwas einleuchtender sein, als die Annehmlichkeit