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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Zettnow, Emil: Etwas über Microphotographie und das Kupfer-Chromfilter
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Etwas über Microphotographie und das Kupfer - Chromfilter. 2

Etwas über Microphotographie und das
Kupfer - Chroinillter.
Von Prof. Dr. E. Zettnow in Berlin.
Die Methode, zum Festhalten der mieroseopischen Bilder
sieh der photographischen Platte zu bedienen, gewinnt alljährlich
mehr an Ausdehnung. Nur in denjenigen Fällen, wo bei
dickeren Präparaten das scharfe Auge des Forschers aus
mehreren übereinanderliegenden Bildern mit kunstgeübter Hand
ein einziges zusammensetzt, oder, falls es, wie für Lehrzwecke
darauf ankommt, Einzelheiten unter Weglassung oder Unter-
drückung nebensächlicher Dinge zur Anschaumig zu bringen,
ist die Zeichenmethode die vorzuziehende und behaupten Blei-
stift und Pinsel ihren Platz. Die Schwierigkeit einer der-
artigen Zeichnung, die lange Uebung, welche erforderlich ist,
ein schönes Bild herzustellen und der Wunsch, völlig objective
Bilder zu gewinnen, haben schon früh dazu geführt, sich der
photographischen Platte zu bedienen; doch ist es erst nach
Herstellung der Gelatine - Trockenplatten gelungen, weitere
Kreise für photographische Aufnahmen dieser Art zu interessiren.
Die Microphotographie hat in den letzten fünf Jahren grosse
Fortschritte gemacht; wir sind jedoch noch weit entfernt von
dem Ziele, mit ihrer Hilfe grösseren Kreisen microscopische
Bilder, z. B. als Illustrationen in Büchern, zugänglich zu machen,
nur wenigen Forschern ist es gelungen, Negative herzustellen,
welche dieselbe Schärfe zeigen, wie die Bilder des Micro-
scopes selbst.
I. Aufnahmen mit Hilfe gewöhnlicher Objective.
Die ältere Methode, Microphotogramme zu erzielen, besteht
darin, das Bild mit oder ohne Hilfe eines Oculars auf der
matten Scheibe des photographischen Apparates möglichst
scharf einzustellen, und hierauf die Focusdifferenz, welche die
mieroseopischen Objective zeigen, zu beseitigen; selten benutzt
man für diesen Zweck eine Verschiebung der matten Scheibe,
ein Verfahren, wie es vor Jahrzehnten bei photographischen
Objectiven üblich war, als man es noch nicht verstand, die-
selben ohne Focusdifferenz herzustellen; gewöhnlich gebraucht
man ein Lichtfilter und zwar, da die optisch wenig kräftigen
blauen und violetten Strahlen für die Platte am kräftigsten
wirken, als solches die blaue Lösung, welche man durch
Uebersättigen der Lösung eines Kupfersalzes mit Ammoniak
erhält. In eoncentrirtestem Zustande erhält man dieses Kupfer-
Ammonfilter durch Lösen von 1 Theil fein gepulvertem Kupfer-
 
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