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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Jaffé, Max: Ueber Papier für Lichtdruckzwecke
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Hruza, Otto: Tonung des Positiv-Chlorsilber-Emulsionpapieres von Obernetter
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0068

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52 Tonung des Positiv-Chlorsilber-Emulsionspapieres von Obernetter.
ziehen durch die Presse, ausgeglättet, und erscheint das vor-
her gekörnte Papier wie satinirt. Anders beim Lichtdrucke;
die Weichheit der Schicht einerseits, die geringere Spannung
andererseits, bewirken, dass das Korn bleibt und empfangen
dadurch die Lichtdrucke, namentlich solche nach Aquarellen
und Zeichnungen, ein hübsches künstlerisches Aussehen, sie
erinnern an die Platinotypien auf Aquarellpapier.

Tonung des Positiv-Chlorsilber-Emulsionspapieres von
Obernetter.
Von Otto Hruza, technischer Beamter der Banknoten-
fabrikation der österr.-ung. Bank in Wien.
Zu den schwierigeren Aufgaben des Positivprocesses gehört?
die gute und sichere Tonung des Gelatine-Emulsionspapieres.
Es ist schon oft vorgekommen, dass Goldbäder durch eine
Zeit gut functioniren, jedoch für eine grössere Serie von.
Copien den Dienst versagen. Trotzdem ist speciell für einen
Amateur oder für ein kleineres Atelier dieses das beste
Papier, da es fertig präparirt sich durch lange Zeit hält.
Das unter obigem Namen im Handel vorkommende Papier
leistet ganz vorzügliche Dienste und ist dessen Behandlung
nicht so schwierig. Das vorgeschriebene Rhodangoldbad ist,
da es nicht für längere Zeit haltbar ist und nebst dem in
ziemlicher Menge Gold verbraucht wird, für einen grösseren
Bedarf an Papier nicht zu empfehlen, dagegen kann man das
Kreidegoldbad (Dr. Heid, Jahrg. 1887 von Dr. Eder’s photo-
graphischem Jahrbuche), welches für Albuminbilder empfohlen
wurde, hier mit Vortheil verwenden, da es sich bis zur
vollständigen Erschöpfung ausnutzen lässt.
Die Reihenfolge der Operationen ist folgende: Die be-
deutend übercopirten Bilder werden wie beim Albuminprocess
ausgewässert (nur etwas kürzer und mit der Bildschichte nach
aufwärts, damit sie nicht am Boden haften bleiben), hierauf
kommen sie in ein von mir bereits in der „Phot. Correspon-
denz“ beschriebenes Goldbad von folgender Zusammensetzung r
1 g Chlorgoldnatrium,
600 „ destill. Wasser,
50 „ pulverisirte Kreide.
Die Menge der Kreide muss nicht so genau genommen
werden, da sie blos den Zweck der Neutralisation von über-
schüssiger Säure im Goldsalz hat. Dieses Gemisch wird nun
einen Tag stehen gelassen und dann jedesmal vor dem Ge-
 
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