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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Goerz, Karl Paul: Expositionsmesser
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0122

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Expositionsmesser.

Expositionsmesser.

Von C. P. Goerz in Berlin.1)

C. P. Goerz in Berlin (Belforterstrasse 3) construirte einen
„Expositionsmesser“, welchen er freundlichst der k. k. Lehr-
und Versuchsanstalt zusendete. Derselbe besteht aus einer

Metallkapsel (Fig. 24), innerhalb welcher sich eine Scheibe
dreht; letztere hat am Umfange ein System von Löchern, deren
Transparenz verschieden ist Man legt beim Gebrauche den
Expositionsmesser unter dem schwarzen Tuche auf die Visir-
scheibe der Camera, so dass der hellste Theil des Bildes,


welcher am wichtigsten ist, auf das oberste Feld fällt und
dreht nun den Knopf des Zeigers, bis die drei sichtbaren
transparenten Punkte verschwinden,
weil eine entsprechend undurchsichtige
Schicht der Scheibe im Innern durch
Drehen hervorgebracht wurde. In
diesem Momente wird mit dem Drehen
des Knopfes aufgehört und die Stel-
lung des Zeigers gibt die jeweilige
relative Belichtungszeit unmittelbar am
Zifferblatte des Instrumentes an.
Bei diesem Apparate ist die Hand-
habung äusserst einfach und die rela-
tive Bildhelligkeit auf der Visirscheibe
mit annähernder Genauigkeit festzu-
Fig- 24. stellen. Dies ist eine grosse Erleich¬
terung bei Aufnahmen für Personen,
welchen die nöthige Uebung zur Abschätzung der Belichtungs-
zeit mangelt. Allerdings ist der Moment des „Verschwindens
der drei kleinen Punkte“ von der Sehschärfe der einzelnen

Personen stark abhängig und kann wohl kaum absolut genau
bestimmt werden.
Einige mit diesem Expositionsmesser an der k. k. Lehr-
und Versuchsanstalt für Photographie und Reproductionsver-
fahren vorgenommene vorläufige Proben zeigten, dass das
kleine Instrument Anzeigen über Expositionszeiten liefert,
welche mit den durch die Praxis ermittelten mit genügender
Genauigkeit übereinstimmen, und es ist somit als ein nützlicher
Behelf zu bezeichnen. Der Preis desselben beträgt 10 Mk.

1) Nach einem Artikel Dr. Eder’s in der „Photogr. Corresp.“ 1888.
 
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