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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Baltin, Paul: Vom Hydrochinon-Entwickler
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Dreesen, Wilhelm: Aus der photographischen Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0032

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Aus der photographischen Praxis.

als sehr wesentlich unterexponirt herausstellen sollte, etwas
Aetzkali zu. In allen Fällen, wo Aetzkali angewendet wird,
ist das oben erwähnte Kochsalzbad geboten.
Es versteht sich von selbst, dass man für Platten, welche
mit Hydrochinon entwickelt worden sind, ein besonderes Fixir-
bad und besondere Schalen halten muss, wenn man nicht die
unangenehmsten Erscheinungen erleben will. Zinkschalen,
welche für Oxalat-Entwickler sich gut bewähren, sind gänzlich
ausgeschlossen, Glas-, Porzellan-, emaillirte und lackirte
Schalen sind gut.
Beim Entwickeln muss man sich immer vergegenwärtigen,
dass die nahezu farblose Flüssigkeit dem Lichte in der Dunkel-
kammer keinen Widerstand entgegen setzt und deshalb die
Entwicklungsschale zur Vermeidung von Schleierbildung nach
Möglichkeit zugedeckt halten.

Aus der photographischen Praxis.
Von Wilh. Drees en, Hofphotograph in Flensburg.
Man sollte wirklich glauben, welches bei Vielen auch der
Fall ist, dass jetzt, wo einem die fertigen empfindlichen
Platten und Papiere hochfein in die Hand geliefert werden,
es eine Spielere sei, ein Bild zu machen, aber so wie es sein
soll, um überhaupt den Namen Bild zu verdienen, dazu gehört
mehr, als auf einen Gummiball zu drücken. Der Amateur,
der namentlich nur sich und vielleicht Freunden genügen will,
erreicht unter diesen Umständen leicht die Zufriedenheit, viel-
fach auch die der Kenner. Mit dem Fachmann aber steht es
ähnlich als mit einem Dilettant-Sänger und dem Künstler vom
Fach, welcher ja viel mehr leisten muss, um die Anerkennung
zu ernten wie der Dilettant und ist es daher nothwendig,
wenn der Fachphotograph eben wie ein guter Handwerker
sich befleissigt, künstlerische Sachen zu erzeugen und sich vor
allen Dingen erst einmal mit den allgemeinen Regeln der
Kunst bekannt zu machen. Ich spreche hier namentlich von
Landschaften und figürlichen Sachen im Freien:
Vor allen Dingen muss man vermeiden, die Sonne gerade
im Rücken zu haben, sondern suche, um malerische Effecte
zu erzielen, grosse Schlagschatten zu bekommen und wähle,
wenn man einen schönen Fleck Erde gefunden, die entsprechende
Zeit; auch genire man sich ja nicht, da, wo es angebracht ist,
 
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