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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Konody, A. M.: Photomechanische Reproduction und Verleger
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Türcke, Ad.: Ueber Autotypie und Zinkätzungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0140

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Ueber Autotypie und Zinkätzungen.

haften Vorlagen — durch die den Aetzanstalten gewährten
kurzen Termine und kargen Preise, entsteht in den meisten
Anstalten eine ungesunde Hast der Production und in dem
Bestreben recht schnell und billig zu arbeiten und die Con-
currenz zu übertrumpfen, werden gar oft Platten aus der
Hand gegeben, deren Druck die grössten Schwierigkeiten ver-
ursacht und die in letzter Instanz die photomechanische Repro-
duction in den Augen des Publikums discreditiren.
Wollen die Herren Verleger in Würdigung dieser Um-
stände sich dazu entschliessen, den Reproductionsanstalten
geeignete Vorlagen zu übergeben, ihnen für die Arbeit ge-
nügend Zeit zu lassen und gute Leistungen auf diesem Gebiete
besser zu honoriren, dann wird die Aetzkunst nicht zurück-
gehen, sondern wird sich, auch nach der künstlerischen Seite
hin, wesentlich vervollkommnen. Die besten Aetzungen
lassen sich noch immer in viel kürzerer Zeit und zu bedeutend
geringeren Kosten herstellen, als mittelmässige Holzschnitte.
Die Herren Verleger mögen nur das Hetzen und Feilschen
unterlassen und die Leistungen der photomechanischen Repro-
duction werden auch die Höhe künstlerischer Anforderungen
erklimmen und das Publikum auf die Dauer vollständig be-
friedigen.

Ueber Autotypie und Zinkätzungen.
Von Ad. Türcke, Vorstand der chemigr. Abtheilung der
Buchhandlung L. Auer, Donauwörth (Bayern).
(Hierzu die Tafeln am Schlüsse des Bandes.)
Wer sich je mit Versuchen in der Herstellung von Auto-
typien befasst, wird gefunden haben, welche grosse Schwierig-
keiten es bietet, sich eine grössere fehlerlose Liniatur zum
Brechen der Halbtöne zu verschaffen. Als ich meine erste
Liniatur bei einem Lithographen in Hamburg bestellte, welcher
im Besitze einer ausgezeichneten Liniirmaschine und in
Maschinenarbeit auch sehr geübt war, misslangen doch die
beiden ersten Arbeiten vollständig. Der betr. Litograph sah ein,
dass das Ding denn doch nicht so einfach war, wie derselbe
wohl angenommen, und nachdem die dritte Liniatur mit der
grössten Aufmerksamkeit gezogen worden, erhielt ich ein
Resultat, welches nur den bescheidensten Anforderungen ge-
nügen konnte, mit dem Bemerken, dass solche Arbeiten nicht
mehr angenommen würden, mochte ich zahlen was ich wollte.
 
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