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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Just, E. A.: Der braune Ton auf Bromsilbergelatine-Bildern und kleine Beiträge über Solarisation
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Jaffé, Max: Ueber Papier für Lichtdruckzwecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0067

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Ueber Papier für Lichtdruokzwecke.

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bestimmte Arbeitsleistung zu erreichen vermag. Und fernerhin
kann man annehmen, dass mit dieser Arbeitsleistung die
chemische Lockerungsarbeit des Lichtes ihren Höhepunkt er-
reicht, bei dem die Silber-Haloidmolecüle sich im Zustande
der höchsten Spannung befinden, welche im Falle einer
chemischen Entwicklung der Energie des Entwicklers den
relativ geringsten Widerstand entgegenzusetzen vermag.
Bei fortgesetzter Lichteinwirkung beginnt sodann eine
Abspaltung von Haloid, während die rückbleibende haloid-
ärmere Silber-Haloidverbindung in einem Bewegungszustande
verbleibt, der dem Einflüsse des Entwicklers, beziehentlich
dessen chemischer Energie einen um so grösseren Widerstand
entgegenzusetzen vermag, je weiter die Haloidabspaltung vor-
geschritten ist.

Ueber Papier für Lichtdruckzwecke.
Von Max Jaffe, k. k. Fachlehrer an der Lehr- und
Versuchsanstalt für Photographie und Reproductionsverfahren
in Wien.
Bei der Wahl des Papiers für Lichtdruck sind verschiedene
Puncte zu berücksichtigen, welche mit der- Weichheit und
Klebrigkeit der Druckschichte Zusammenhängen. Die in ordi-
närem Papiere häufig vorkommenden Erhöhungen (Knötchen)
verletzen die Gelatitfe; ausserdem lässt Papier minderer Quali-
tät nicht selten Fasern auf der Platte liegen, zumal auf aus-
gedecktem Grund (Himmel bei Ansichten).
Die Kupfer- und Steindrucker geben dem ungeleimten
Papiere den Vorzug, weil es besser die Druckfarbe aufsaugt,
als geleimtes. Auch für Lichtdruck kann man in vielen
Fällen ungeleimtes Papier verwenden; bei Platten mit aus-
gedecktem Grunde oder grösseren -weissen Stellen ist unge-
leimtes Papier wegen der Klebrigkeit der unbelichteten Gelatine
nicht zu verwenden; halbgeleimtes Papier eignet sich indessen
sehr gut, es klebt nicht stark an der Druckschicht und hebt
die Farbe immerhin besser ab als ganz geleimtes.
Die in mancher Hinsicht störende Weichheit der Gelatine in
gefeuchtetem Zustande, bietet nach anderer Richtung wiederum
einen Vortheil, welcher noch wenig Beachtung fand, d. i. die
Verwendung von gekörntem (Zeichen-) Papiere. Beim Kupfer-
und Steindruck wird das Papierkorn, soweit die Druckfläche
reicht, durch die Härte des Materials, aus welchem die Platten
bestehen, verbunden mit der starken Spannung beim Durch-
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