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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Zettnow, Emil: Etwas über Microphotographie und das Kupfer-Chromfilter
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Dittmarsch, Carl: Die Bedeutung der photo-mechanischen Reproductionsverfahren für die Druck-Industrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0261

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Die Bedeutung der photo-mechanischen Reproductionsverfahren etc. 2-

und Dr. Günther es darthun, so ist seit dem Frühjahr 1888
die microphotographisehe Arbeit wesentlich erleichtert durch
den vorzüglichen Apparat, welchen seit dieser Zeit die Firma
Zeiss in den Handel bringt und an dessen Herstellung die
bedeutendsten Forscher auf dem Gebiete der Microphotographie
wie Koch, Plagge, Fritsch u. a. m. hervorragenden Antheil
haben. Demjenigen, welcher über die nöthigen Mittel (etwa
2000 bis 2500 Mark für Apparat, Objective und verschiedene
Hilfsmittel) gebietet, kann ich nur zur Anschaffung desselben
rathen. Man arbeitet mit grosser Bequemlichkeit, d. h. für
diesen Fall Sicherheit, mit ihm und kann mit seiner Hilfe die
vortrefflichsten Resultate erreichen.

Die Bedeutung der plioto-mechanischen Reproductions-
verfahren für die Druck-Industrie.
Von Dittmarsch, Redacteur der österr.-ungarischen Buch-
und Steindrucker-Ztg.
Es war am 9. Januar 1839 als Arago der französischen
Academie der Wissenschaften die ersten fertigen Proben von
Daguerre’s unsterblicher Erfindung: das Bild der Camera
zu fixiren, vorlegen konnte. Dieser Tag sollte also als der
des 50jährigen Jubiläums einer der grössten Erfindungen der
Neuzeit, festlich in Photographenkreisen begangen werden.
Es kann nicht in unserer Aufgabe liegen die Entwicklung
der Photographie in all ihren Phasen bis auf die Gegenwart
herab zu verfolgen. Ebenso wenig steht es uns zu die Wich-
tigkeit und hohe Bedeutung dieses Verfahrens als unschätz-
bares künstlerisches Hilfsmittel, als Erwerbs-, Industrie- und
Handelszweig darzulegen. Nur so viel können wir, die wir
an der Wiege der Daguerreotypie standen1), sagen, dass keine
D Zur Begründung dieser etwas kühnen Behauptung theilen wir
nachfolgendes Erlebniss mit. Es war gegen Ausgang des Jahres 1838
als Schreiber dieses die Bekanntschaft des Malers Bodmer in Coblenz
machte. Derselbe hatte den Prinzen Max von Neuwied auf seinen Reisen
durch Nord- und Südamerika begleitet und die Zeichnungen nach der
Natur zu dessen Prachtwerken geliefert. Während einer Soiree beim
Prinzen schilderte Bodmer die Schwierigkeiten, von welchen seine Auf-
nahmen der Charakterköpfe begleitet waren. Ich wies darauf hin, dass
die Portraitmaler sich damals der Camera obscura zur ersten Aufnahme
von Köpfen bedienten und erörterte den Gedanken, von welcher immensen
Wichtigkeit es sein müsste, wenn dieses verkleinerte Bild durch irgend
einen chemischen Process unter Einwirkung der Sonne fixirt werden
könnte. Ich wurde ob dieser verrückten Idee weidlich ausgelacht und
drei Wochen später brachte das Journal des Debats die Publication der
D a g u e rr e ’ sehen Erfindung.
 
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