Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Zinkhochschätzung mittels des Asphaltverfahrens
DOI Artikel:
Abney, William de Wiveleslie: Wie schreitet man in der Photographie vor?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0198

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

Wie schreitet man in der Photographie vor?

trocknet, wobei man gegen Ende gelinde erwärmen kann und
in der Regel am andern Tage verwendet; sie halten sieh
jedoch viele Tage.
Die Belichtung in der Sonne (im Sommer) beträgt
10 — 30 Minuten, im Winter bis mehrere Stunden. Entwickelt
wird in einer Tasse mit Terpentinöl, eventuell unter Zuhilfe-
nahme eines Baumwollbausches oder weichen Dachshaar-
pinsels, worauf man unter einem sanften Wasserstrahl abspült
(man kann dann mit einem Tuche abtupfen) und sofort ätzt.
Oder man trocknet die abgespülte Platte mit einem Blasebalg,
setzt eine halbe Stunde dem Lichte aus und ätzt.
Die erste Aetze geschieht mit 1 —3proc. Salpetersäure
durch 1 — 3 Minuten. Darauf wird abgespült, gummirt und
getrocknet und nach der bekannten Weise die Zeichnung mit
fetter Farbe angerieben und wie gewöhnlich geätzt.
Oder man legt das Asphaltbild durch 5—10 Minuten in
sauere Gummilösung (400 Wasser, 40 Gummi arab., 4 Sal-
petersäure) überwischt es mit einem Schwamme und stellt
zum Abtrocknen an die Wand. Es kann nun durch „Anreiben“
verstärkt werden. Kräftige Asphaltbilder können ohne An-
reiben der ersten schwachen Aetze übergeben werden.

Wie schreitet man in der Photographie vorl
Von Cpt. W. de W. Abney in London.
Wenn man heutzutage eine Geschichte der Wissenschaften
schreiben wollte, welcher Platz käme der Photographie zu?
Diese Frage kann man nur damit beantworten, dass
sie auf eine viel niedere Stufe gestellt wird, als die, welche
ihr gebührt.
Zwar hat sie bedeutende Fortschritte gemacht, aber zum
grössten Theile gelangte sie zu ihrer gegenwärtigen Lage
durch nicht wissenschaftliche Methoden. Seit dem Anfänge der
Photographie, wo die Gelehrten der damaligen Zeit es nicht
verschmähten, die Wirkung des Lichtes auf Körper durch
wissenschaftliche Methoden zu prüfen, haben nur Wenige ihre
Arbeitskraft gänzlich der Photographie gewidmet. Heute sind
zwar die Photographen nach Tausenden zu zählen, aber die-
jenigen, welche die Photographie wissenschaftlich gefördert
haben, lassen sich an den Fingern nachzählen. Mit der
künstlerischen Seite ist man mehr vorgeschritten, weil dabei
die Gesetze dehnbar und die Regeln unbestimmt sind. Das
wissenschaftliche Studium der Einwirkung des Lichtes erfordert
 
Annotationen