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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Just, E. A.: Der braune Ton auf Bromsilbergelatine-Bildern und kleine Beiträge über Solarisation
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0064

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Der braune Ton auf Bromsilbergelatine-Bildern etc.

Der braune Ton auf Bromsilbergelatiue-Bildern und
kleine Beiträge über Solarisation.
Von Dr. E. A. Just in Wien.
Schon oft hat man an mich das Ersuchen gestellt, ein
Becept zur Entwicklung brauner Bilder auf Bromsilber-
gelatine-Papier mitzutheilen. Ich war leider nicht im Stande
ein solches angeben zu können; es existirt eben derzeit noch
keines und dürfte wohl auch kaum ein solches Verfahren ge-
funden werden, welches wirklich zufriedenstellende, kräftige,
braune Bilder erzielen lässt. Warum, das soll in dem Fol-
genden gezeigt werden.
Unzweifelhaft ist die Thatsache, dass die Anfangswirkung
jedes Entwicklers auf Chlor- wie auf Bromsilbergelatine ein
rothes Bild fördert. Ich habe dies früher nur von Chlorsilber
behauptet, doch ist dies, wie ich auf Grund weiterer Versuche
sagen kann, auch für Bromsilber giltig. Hiervon kann sich
Jeder durch eigenen Versuch leicht überzeugen, nur muss
man ungemein rasch sein, um die Entwicklung im allerersten
Stadium sofort wieder zu unterbrechen und das Bild wirklich
im Anfangsstadium zu erhaschen. Bei Chlorsilber ist es be-
kanntermassen sehr leicht die Anfangswirkung des Entwicklers
festzuhalten resp. dessen Wirkung in jenen Grenzen zu erhal-
ten, welche die rothe Farbe des Beductionsproductes garan-
.tiren, denn
1. kann der Lichtwirkungswerth ein beträchtlich hoher sein;
2. lässt sich eine entsprechend starke Lichtquelle verwenden,
denn hohe Lichtintensität bedingt tiefgreifende Licht-
wirkung und begünstigt in der Folge kräftige Entwicklung
in die Tiefe der Bildschicht;
3. ist der Entwickler in allerdünnster Form verwendbar,
sodass die Entwicklung genügend in die Länge gezogen
werden kann, wodurch die bemerkenswerthe Kraft er-
zielt wird.
Anders ist die Sache bei Bromsilber.
Ich habe bereits früher („Positivprocess auf Gelatine-
emulsionspapier“, Wien 1885) die Momente klar gelegt, welche
für Chlorsilbergelatine allgemeine Giltigkeit haben, ich kann
aber nunmehr auf Grund eben jener Versuche den damals
ausgesprochenen Satz auf Bromsilber ausdehnen und so ver-
allgemeinert hinstellen, wie folgt:
„Es entstehen bei der Entwicklung belichteter Haloid-
silbergelatine zweierlei Beductionsproducte, nämlich farbiges
 
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