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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Moser, James: Photographie und Electricität
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0165

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Photographie und Eleotrioität.

149

Photographie und Electrieität.
Von Dr. James Moser,
Privat-Docent an der Wiener Universität.
Als Beitrag zum Jahrbuche will ich dieses Mal drei
Beobachtungen mittheilen, in denen ein Zusammenhang
zwischen Licht und Electricität zu Tage tritt.
1. WirkungdesLichtesaufdasCapillar-Electrometer.
Ich habe mehrfach zu beobachten Gelegenheit gehabt,
dass der Quecksilbermeniscus in der Capillare des Electrometers
sich verschiebt, wenn ein Strahl Sonnenlicht darauf fällt. Es
ist vielleicht nothwendig hier zu erwähnen, dass bei diesem
Apparat drei Flüssigkeitsschichten
Quecksilber,
Schwefelsäure verdünnt,
Quecksilber
übereinanderstehen. Das obere Quecksilber und die obere
Portion der Schwefelsäure, also auch die obere Grenzfläche
zwischen beiden befinden sich in der Capillarröhre. Der untere
Theil derselben Schwefelsäure und das untere Quecksilber in
einem weiteren Gefässe.
Das obere Quecksilber in der Capillare zieht sich bei der
Bestrahlung mit (Sonnen-)Licht in die Röhre zurück, der
Meniscus steigt, gleichsam als würde er mit dem Zinkpol
einer Batterie verbunden oder mit anderen Worten einer
Wasserstoffpolarisation ausgesetzt. Dass eine electrische und
nicht etwa eine thermische Wirkung vorliegt, ist leicht zu
beweisen. Verband ich nämlich das obere und untere Queck-
silber durch metallische Leitung, so hatte, wie erwartet, die
electrische Differenz nicht mehr statt, der Meniscus blieb auch
bei Belichtung in der Ruhelage.
2. Wirkung des Lichtes auf das Electroscop.
Ein Electroscop wurde durch 150 Volta’sche Elemente
dauernd geladen, die Blättchen divergirten. Bei Bestrahlung
mit Sonnenlicht nahm die Divergenz zu, bei Verdunkelung
wieder ab.
Bemerken will ich, dass die Wand des Glasgefässes des
Electroseops in geeigneter Weise mit einem abgeleiteten
Stanniolstreifen versehen war, so dass die statische Induction
zwischen Blättchen und Streifen stattfand und durch die
Bestrahlung verstärkt wurde.
 
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