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Stereoscopisches.
während die Laufschiene, welche die Camera trägt, um den
Zapfen Gr sich dreht und bei P mit einer passenden Stütze
versehen wird, so dass die ganze Einrichtung beim Ausser-
gebrauchstellen so zusammengelegt werden kann, dass sie ver-
hältnissmässig wenig Raum einnimmt.
Die Vollkommenheit der photographischen Aufnahmen von
Spectren, welche man mit den concaven Gittern erhält, über-
trifft bei weitem diejenige der Aufnahmen mittels der Prismen-
Spectroscope, besonders gegen das weniger gebrochene Ende
des Spectrums hin. Ausserdem bietet die Anwendung der von
Prof. Rowland vorgeschlagenen Methode, bei welcher die
photographische Platte zum Gitter senkrecht steht, den Vor-
theil, dass das ganze Spectrum auf einmal im Focus ist und
man nicht nöthig hat, für das Minimum der Ablenkung oder
für Focus-Unterschiede zwischen Strahlen verschiedener Brech-
barkeit zu adjustiren. Jedoch lassen sich jedes Mal nur kleine
Theile des Spectrums aufnehmen, wegen der Krümmung des
Feldes, wenn nicht auch die photographischen Platten ge-
krümmt sind.
Stereoscopisches.
Von Prof. An ton Steinhäuser in Wien.
Das Stereoscop mit seinen überraschenden Effecten hat im
Laufe der Zeit bei weitem nicht jene allgemeine Verbreitung
und Anwendung gefunden, welche es verdient und man erwarten
hätte können.
Abgesehen von der Frage, ob die mehrseitigen Bestrebungen,
das Stereoscop als Lehrmittel beim Unterrichte in der Geometrie,
Krystallographie etc. einzuführen, mit Recht oder Unrecht
keinen rechten Anklang fanden, muss doch anerkannt werden,
dass die Besichtigung von stereoscopisehen Bildern (insbeson-
dere Landschaften, Sculpturen, Architekturen etc.) durch das
Stereoscop nicht nur ein grosses Vergnügen zu bereiten, son-
dern auch belehrend zu wirken vermag.
Es verdient daher Alles Anerkennung, was eine neue An-
regung zur Erzeugung von Stereoscopbildern bietet und da-
durch zu grösserer Verbreitung des Stereoscopes beiträgt.
Von dem löblichen Wunsche geleitet, wieder einen Anstoss
in dieser Richtung zu geben und die vielfach verbreitete An-
sicht zu -widerlegen, dass die Herstellung von Stereoscopbildem
mit besonderen Umständlichkeiten verknüpft sei, veröffentlicht
A. Stroh im Engineering (4. Mai 1888) die Beschreibung
Stereoscopisches.
während die Laufschiene, welche die Camera trägt, um den
Zapfen Gr sich dreht und bei P mit einer passenden Stütze
versehen wird, so dass die ganze Einrichtung beim Ausser-
gebrauchstellen so zusammengelegt werden kann, dass sie ver-
hältnissmässig wenig Raum einnimmt.
Die Vollkommenheit der photographischen Aufnahmen von
Spectren, welche man mit den concaven Gittern erhält, über-
trifft bei weitem diejenige der Aufnahmen mittels der Prismen-
Spectroscope, besonders gegen das weniger gebrochene Ende
des Spectrums hin. Ausserdem bietet die Anwendung der von
Prof. Rowland vorgeschlagenen Methode, bei welcher die
photographische Platte zum Gitter senkrecht steht, den Vor-
theil, dass das ganze Spectrum auf einmal im Focus ist und
man nicht nöthig hat, für das Minimum der Ablenkung oder
für Focus-Unterschiede zwischen Strahlen verschiedener Brech-
barkeit zu adjustiren. Jedoch lassen sich jedes Mal nur kleine
Theile des Spectrums aufnehmen, wegen der Krümmung des
Feldes, wenn nicht auch die photographischen Platten ge-
krümmt sind.
Stereoscopisches.
Von Prof. An ton Steinhäuser in Wien.
Das Stereoscop mit seinen überraschenden Effecten hat im
Laufe der Zeit bei weitem nicht jene allgemeine Verbreitung
und Anwendung gefunden, welche es verdient und man erwarten
hätte können.
Abgesehen von der Frage, ob die mehrseitigen Bestrebungen,
das Stereoscop als Lehrmittel beim Unterrichte in der Geometrie,
Krystallographie etc. einzuführen, mit Recht oder Unrecht
keinen rechten Anklang fanden, muss doch anerkannt werden,
dass die Besichtigung von stereoscopisehen Bildern (insbeson-
dere Landschaften, Sculpturen, Architekturen etc.) durch das
Stereoscop nicht nur ein grosses Vergnügen zu bereiten, son-
dern auch belehrend zu wirken vermag.
Es verdient daher Alles Anerkennung, was eine neue An-
regung zur Erzeugung von Stereoscopbildern bietet und da-
durch zu grösserer Verbreitung des Stereoscopes beiträgt.
Von dem löblichen Wunsche geleitet, wieder einen Anstoss
in dieser Richtung zu geben und die vielfach verbreitete An-
sicht zu -widerlegen, dass die Herstellung von Stereoscopbildem
mit besonderen Umständlichkeiten verknüpft sei, veröffentlicht
A. Stroh im Engineering (4. Mai 1888) die Beschreibung