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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Székely, Josef: Pigmentpapier für Glasdiapositive
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0327

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Pigmentpapier für Glasdiapositive.

311

Pigmentpapier für Glasdiapositive.
Von Dr. -J. Szekely in Wien.
Es liegt unstreitig der fesselndste Reiz in einem photo-
graphischen Glasdiapositive, erzeugt mittels eines dazu taug-
lichen Pigmentpapieree. Alle Feinheiten der Zeichnung und
Tonabstufung eines guten Negativs werden hierin vollkommen
wiedergegeben.
Leider ist es mir nicht gelungen im Handel ein Pigment-
papier zu finden, welches so mit Farbe gesättigt wäre, um
diesem Zwecke vollkommen zu entsprechen. Sowohl der Reich-
thum wie die Tiefe des Tones und die Lichtbeständigkeit des
Pigmentes lassen bei den käuflichen Papieren vieles zu wün-
schen übrig. Ich glaube daher einem allgemeinen Bedürfnisse
zu entsprechen, wenn ich die Darstellung eines in jeder Be-
ziehung zweckentsprechenden Pigmentpapieres und die kleinen
Vorsichten, welche das Gelingen des Papieres und der Copien
erfordern, hier veröffentliche.
Vor Allem muss das Pigmentpapier mit lichtbeständigen
Farben hergestellt werden, um seine ursprüngliche Schönheit
im Laufe der Zeit zu bewahren. Die lichtbeständigste Farbe
ist feinzertheilte Kohle, Lampenruss. Um dieser Farbe den
kalten Ton zu nehmen wird dieselbe mit Englischroth, Eisen-
oxyd , vermengt. Diese setzt uns in Stand einen sehr an-
genehmen, warmen photographischen Ton herzustellen, welcher,
im richtigen Mischungsverhältnisse, nichts zu wünschen übrig
lässt, künstlerisch sehr schön wirkt und bezüglich der Halt-
barkeit unübertroffen ist.
Die Formel ist folgende:
250 g Gelatine,
25 „ Hausenblase,
3500 „ Wasser,
30 „ Schwarz (Gas- oder Lampenruss),
50 „ Englischroth,
80 „ Glycerin.
Diese Menge genügt für 8 Bogen Rivespapier gewöhnlichen
Formats.
Zur weiteren Richtschnur möge dienen, dass die Gelatine
weder zu hart noch gar zu weich sei und dass die Menge des
Glycerins beiläufig das gleiche Gewicht der Farbstoffe betrage.
Die schwarze Farbe wird mit Alcohol angefeuchtet, auf einer
Steinplatte mit dem Läufer nach Art des Verreibens der Maler-
farben gerieben, nach Zusatz des Glycerins das Reiben fort-
gesetzt, mit Wasser so weit verdünnt, um die zum Reiben
 
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