Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Springmann, Eduard: Beitrag zur Geschichte der Photozinkographie und Photolithographie
DOI Artikel:
Maschek, R.: Zur Retouche heliographisch erzeugter Kupferplatten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0086

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
70

Zur Retouche heliographisch erzeugter Kupferplatten.

das Verfahren seines photolithographischen Processes als Mit-
theilung an das Philosophical Institut Melbourne, 30. Nov.
1859, enthält.

Zur Retouche heliograpliisch erzeugter Kupferplatten.
Von R. Masehek, Vorstand der Heliogravüre-Abtheilung im
k. k. militair-geographischen Institute in Wien.
Wie bei den meisten Erzeugnissen, welche mechanischen
Vorrichtungen ihre Entstehung verdanken, zum Schlüsse die
menschliche Hand die letzte Keile an deren Vollendung legt,
so ähnlich verhält es sich auch bei jenen Tiefdruck-Kupfer-
platten, welche auf photomechanischem Wege erzeugt werden.
Es wäre auch wirklich von diesem Theile der Reproductions-
methoden zu viel verlangt, wenn die Resultate des Aetz- oder
photogalvanischen Processes tadellos und ohne Makel das
Atelier verlassen sollten. Weiss man doch, dass der Porträt-
sowie der Landschafts-Photograph sowohl der Negativ- als
Positiv-Retouche seiner Aufnahmen ein sehr sorgfältiges Augen-
merk zu Theil werden lässt, und gerade in dem gegebenen
Falle, wo eine Platte eine ziemliche Anzahl gleichmässiger
guter Abdrücke liefern soll — wird die Retouche mehr oder
weniger nicht zugestanden. Es ist leider die Meinung ver-
breitet, dass die auf oben erwähnten Methoden erzeugten
Platten ohne weiteres gute tadellose Abdrücke geben; dass
dieses gerade nicht immer der Fall ist, wird der mit diesem
Processe Vertraute wohl zugeben, und doch möchte ich hier
constatiren, dass die vorhin erwähnte irrige Meinung aus Fach-
kreisen stammt. Es ist zu verlockend, wenn eine Platte ganz
vorzüglich gelingt, auszurufen: Das ist ein Meisterwerk, diese
Platte benöthigt gar keiner Nachhilfe, aber wie viel von den
Hunderten von Platten, welche jährlich producirt werden, be-
finden sich in diesem Zustande? Liegt es ja doch in der
Natur beider Verfahren, dass gewisse Mängel entstehen, welche
nur auf der Platte beseitigt werden können und müssen, wenn
selbe gute Abzüge liefern soll.
Die Art der Retouche bei Platten beider Methoden ist
eine verschiedene und ist jene der galvanoplastisch erzeugten
eine bedeutend schwierigere, an die künstlerischen und tech-
nischen Fähigkeiten des Retoucheurs höhere Ansprüche stellende,
als bei geätzten heliographischen Platten. Besonders in jenen
 
Annotationen