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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Türcke, Ad.: Ueber Autotypie und Zinkätzungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0141

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Ueber Autotypie und Zinkätzungen.

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Andere grosse lithogr. Anstalten lehnten solche Arbeiten gleich
im Vorhinein ab. Um eine Liniatur in genügend grossem
Formate zu erhalten, ist man genöthigt sich extra eine
Liniirmaschine anzuschaffen mit genügend langer Schraube,
um den Ton in einem fort ziehen zu können, jede Unter-
brechung resp. Aufenthalt markirt sich sofort, und ist das
Ziehen des Tones eine äusserst schwierige Arbeit, die manchen
Anstalten viele Tausende von Mark gekostet.
Mir ist es erst in letzterer Zeit mittels speciell an-
geschaffter Liniirmaschine gelungen ein grosses Format tadellos
zu erhalten, nachdem ich mich mehrere Jahre hindurch mit
einer zusammengesetzten Liniatur begnügen musste. Ich bin
bereit, diese Liniatur zu verkaufen, sarnmt genauer Anleitung
zur Herstellung der Autotypnegative, und wolle man sich
wegen näherer Auskunft an mich wenden.
Die diesem Werke beigegebenen Zinkätzungen illustriren
die meisten der Verfahren, welche zur Herstellung von Hoch-
ätzungen angewandt werden, und ist die betr. Methode jedes-
mal dabei angegeben.
Alle Negative kopire ich mittels Chromalbuminlösung
direkt auf Zink, welches Verfahren ich durch viele Jahre
hindurch geübt und welches bei meiner jetzigen speciellen
Behandlung mir in Bezug auf Schärfe und Deckung dieselben
schönen Resultate liefert, wie das Asphaltkopirverfahren, ohne
dessen Nachtheile beim Kopiren und Entwickeln zu haben.
Obwohl ich in Paris eine sehr lichtempfindliche Asphaltlösung
kennen gelernt, kommt man doch damit im Winter nicht ohne
elektrisches Licht aus, während man dasselbe bei dem Chrom-
verfahren, wie bekannt, sehr gut entbehren kann.
Zur Radirung auf Glas verwende ich eine Mischung von
kohlensaurem Blei mit soviel Gummilösung, dass sich dieselbe
auf Glas mit einem breiten Pinsel gleichmässig auftragen und
nicht leicht verwischen lässt, ohne der Nadel beim Radiren
zu grossen Widerstand zu bieten. Beim Radiren legt man
die Platte auf schwarzes Papier. Nachdem wird die Platte
mit Schwefelammon durch Uebergiessen geschwärzt und dann
lackirt. Es lassen sich hiermit sehr hübsche Zeichnungen
herstellen, wie an der betr. Beilage zu sehen.
 
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