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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Eine neue Heiss-Satinirmaschine
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0071

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Eine neue Heiss - Satinirmaschine.

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Satiniren der Bilder ermöglichen. Bei correcter Hand-
habung dieser Maschine erhält jedes Bild einen schönen
egalen Glanz; sogenannte „Ausschussbilder“, welche durch die
anderen derartigen Apparate nur zu häufig verursacht wurden,
kommen hierbei fast gar nicht mehr vor. Fig. 3 versinnlicht
den neuen Emaillirapparat. Derselbe beruht auf dem Principe
der Anwendung von zwei Walzen, welche durch starke Stell-
schrauben leicht und beliebig einander genähert oder von
einander entfernt werden können. Die untere Walze bewegt
sich in einer Halbröhre von Metall, durch welche mittels
Spiritus oder auch Gasheizung die eigentliche Erwärmung, resp.
das Heisswerden der Walze bewirkt wird. Die Walzen, sowie
die übrigen Bestandtheile der Maschine sind gut vernickelt,
wodurch dieselbe nicht nur an Dauerhaftigkeit, sondern auch
an Ansehen gewinnt.
Die Beheizung der Maschine dauert ca. 30 — 35 Minuten,
nach welcher Zeit die Walzen einen solchen Wärmegrad haben
müssen, dass ein auf die untere Walze aufgetragener Wasser-
tropfen rasch verdunstet. Bei Gasheizung kann dann, sobald
dieser Wärmegrad erreicht ist, die Flamme etwas reducirt
werden, bei Spiritusheizung müssen die Dochte der Spiritus-
lampe etwas zurückgeschoben werden, damit die Flamme eben-
falls kleiner wird.
Vor Beginn des Satinirens werden beide mit einem kleinen
Zeiger versehenen Stellschrauben gleichmässig vollkommen
zugespannt. (Ist dies richtig ausgeführt, so müssen beide
Zeiger die gleichen Grade auf der Scala zeigen.) Sodann geht
man mit jeder Schraube gleich viel Grade zurück, solange bis
das zu satinirende Bild willig von den Walzen erfasst wird.
Dieser Vorgang ist genau zu beachten, da ein zu geringer
Druck keinen Glanz hervorbringt, hingegen ein einseitiger
oder zu starker Druck dem Bilde schadet. Im letzteren Falle
bekommt das Bild Rippen, ebenso wenn beim Drehen der
Walzen abgesetzt wird; die Umdrehung muss daher eine ganz
gleichmässige sein.
Bei richtiger Spannung genügt ein zweimaliges Durch-
lässen der Photographie, um derselben einen überraschenden
Glanz zu verleihen. — Vor dem eigentlichen Gebrauche der
Maschine müssen die vier Eisenlager bei den Schmierlöchern
jedes Mal gut eingeölt werden.
 
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