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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Husnik, Jakob: Die Leimtypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0093

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Dio Leimtypie.

77

Herstellung von Leimdruckplatten für die Buch-
druekpresse von Prof. Jacob Husnik in Prag.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. Januar 1887 ab.
(Classe 57, No. 40766.)
Zweck meiner Erfindung ist die Herstellung von haltbaren
Leimreliefs von genügender Tiefe und von äusserst exacter
Wiedergabe des Originals, insbesondere für den Buchdruck.
Diesen Zweck erreiche ich durch Entwicklung der Chromat-
leimschichten mit gesättigter Lösung von doppeltchromsauren
Salzen, und zwar von vorn, d. h. von5 der belichteten Seite,
sowie durch Auswischen oder Reiben mit kalter Flüssigkeit
und nochmalige Belichtung und Härtung des Reliefs auf seiner
Obeifläche und auf den Seitenwänden, und endlich durch eine
zweite Entwicklung desselben.
Das Verfahren, ein von einer Glasplatte abgezogenes
Leim- oder Gelatinehäutchen von derjenigen Seite aus, welche
am Glase gehaftet hat, zu belichten und zur Entwicklung des
Bildes die nicht belichtete Gelatine mittels kalter Essigsäure,
Salzsäure, Schwefelsäure oder Oxalsäure aufzulösen oder ab-
zuwaschen, ist zwar bekannt, doch haben die bisherigen Ver-
suche in dieser Beziehung keine practisch zufriedenstellenden
Resultate ergebep.
Die in Deutschland patentirten, einander sehr ähnlichen
Methoden, wie sie in den Patentschriften No. 5711 (Classe 15,
Bolhövener und Heidenhaus) und No 6590 (Classe 15r
Klaucke und Süwerkrop) beschrieben, sowie meine gegen-
gegenwärtige Methode beruhen darauf, Chromogelatineschichten
unter einem Negative in Strich- oder Kornmanier zu belichten
und von der belichteten Seite kalt durch Reibung mit einer
Flüssigkeit zu entwickeln.
Auch die Benutzung der Essigsäure und anderer Säuren
zum Auflösen des nicht belichteten Theiles der Gelatine ist
nicht neu, wie aus den oben genannten Patenten und dann
aus Dr. Eder’s Monographie über die Reactionen der Chrom-
säure ersichtlich ist.
Meine Methode unterscheidet sich jedoch darin, dass ich
zum Entwickeln eine gesättigte Lösung von doppeltchromsauren
Salzen verwende, wodurch eine neue, noch unbekaiinte Eigen-
schaft der Chromsalze zur Anwendung gelangt. Diese Salze
haben gegenüber den Säuren den Vortheil, dass sie nicht
allein, wie diese, alle unbelichtete Gelatine beim Entwickeln
auf lösen, sondern die bereits belichteten Theile des Bildes
auf der zu entwickelnden Copie noch mehr härten, indem der
vom Lichte empfangene Eindruck sich durch Contact mit
 
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