86
Die photographische Camera America.
Höhe, tim die Bildung von Luftblasen zu vermeiden. Jetzt
breitet man ein Wachstuch darüber und drückt vermittelst
eines Gummiquetschers das Negativ fest an, dabei Sorge
tragend, dass sich keine Luftblasen bilden. Nun wird die
Platte mit dem Negative zwischen Fliesspapier unter einige
gerade Bretter gelegt und muss mindestens x/2 Stunde hierunter
bleiben. Man übergiesse darauf die Platte ca. 1 Minute lang
mit heissem Wasser und versuche vermittelst einer Nadel eine
Ecke des Papieres zu heben, sollte dieses sieh noch nicht
abheben lassen, so wiederhole man das Uebergiessen mit
heissem Wasser, bis sich das Papier von der Gelatineschiehte
losheben lässt. Dann wäscht man die Platte ab und fährt
selbst vorsichtig mit dem Ballen der Hand darüber hinweg,
damit die darauf befindliche Schicht löslicher Gelatine davon
kommt. Sollte das Negativ gelblich geworden sein, so kann
man es in ein Klärbad von 4 Theilen Salzsäure zu 80 Theilen
gesättigter Alaunlösung legen, welches die Farbe nimmt, dann
ist gut zu waschen. Im Falle das Negativ zu dünn ist, so
verstärke man mit dem Quecksilberchlorid-Verstärker, das ist
Wasser mit Quecksilberchlorid gesättigt und übergiesse hinter-
her mit einer schwachen Ammoniaklösung in Wasser. Auch
dann muss gehörig gewaschen werden, bevor man die Gela-
tinehaut darüber quetscht. Es ist nothwendig, dass die dünne
Negativschicht verstärkt wird, hierzu nimmt man dünne bieg-
same Gelatinehäutchen, welche dazu speeiell präparirt im
Handel zu beziehen sind, weicht diese in einer Schale mit
Wasser, wozu man etwas Alcohol und Glycerin setzt und hebt
die Haut mit der darunter geführten Negativplatte heraus,
drückt vorsichtig an, so dass keine Blasen entstehen und setzt
zum Trocknen bei Seite. Nach 4— 5 Stunden sind die Platten
trocken, es ist nun rathsam dieselben mit lx/2 proc. Rohcollo-
dium zu überziehen. Nach x/4 Stunde schneidet man ringsum
das Negativ mit scharfem Messer die Schicht durch, löst eine
Ecke, zieht vorsichtig die Negativhaut ab, beschneidet sie mit
einer Scheere und bewahrt sie in einem Buche auf. Diese
Negative lassen sich rechts und links verwenden, ohne ein
Umkehren desselben für Lichtdruck und Heliogravüre nöthig
zu haben.
Diejenigen, welche sich mit weniger scharfen Copien be-
gnügen wollen, können auch das Negativ auf dem Glase
trocknen lassen, dann abziehen und in eine heisse Paraffin-
oder weisse Vaselinlösung legen (das Ungt. Paraffinii der
Pharm. Germ, ist dazu geeignet). Nach Stunde wird es
durchsichtiger sein, man legt es dann auf Fliesspapier und
Die photographische Camera America.
Höhe, tim die Bildung von Luftblasen zu vermeiden. Jetzt
breitet man ein Wachstuch darüber und drückt vermittelst
eines Gummiquetschers das Negativ fest an, dabei Sorge
tragend, dass sich keine Luftblasen bilden. Nun wird die
Platte mit dem Negative zwischen Fliesspapier unter einige
gerade Bretter gelegt und muss mindestens x/2 Stunde hierunter
bleiben. Man übergiesse darauf die Platte ca. 1 Minute lang
mit heissem Wasser und versuche vermittelst einer Nadel eine
Ecke des Papieres zu heben, sollte dieses sieh noch nicht
abheben lassen, so wiederhole man das Uebergiessen mit
heissem Wasser, bis sich das Papier von der Gelatineschiehte
losheben lässt. Dann wäscht man die Platte ab und fährt
selbst vorsichtig mit dem Ballen der Hand darüber hinweg,
damit die darauf befindliche Schicht löslicher Gelatine davon
kommt. Sollte das Negativ gelblich geworden sein, so kann
man es in ein Klärbad von 4 Theilen Salzsäure zu 80 Theilen
gesättigter Alaunlösung legen, welches die Farbe nimmt, dann
ist gut zu waschen. Im Falle das Negativ zu dünn ist, so
verstärke man mit dem Quecksilberchlorid-Verstärker, das ist
Wasser mit Quecksilberchlorid gesättigt und übergiesse hinter-
her mit einer schwachen Ammoniaklösung in Wasser. Auch
dann muss gehörig gewaschen werden, bevor man die Gela-
tinehaut darüber quetscht. Es ist nothwendig, dass die dünne
Negativschicht verstärkt wird, hierzu nimmt man dünne bieg-
same Gelatinehäutchen, welche dazu speeiell präparirt im
Handel zu beziehen sind, weicht diese in einer Schale mit
Wasser, wozu man etwas Alcohol und Glycerin setzt und hebt
die Haut mit der darunter geführten Negativplatte heraus,
drückt vorsichtig an, so dass keine Blasen entstehen und setzt
zum Trocknen bei Seite. Nach 4— 5 Stunden sind die Platten
trocken, es ist nun rathsam dieselben mit lx/2 proc. Rohcollo-
dium zu überziehen. Nach x/4 Stunde schneidet man ringsum
das Negativ mit scharfem Messer die Schicht durch, löst eine
Ecke, zieht vorsichtig die Negativhaut ab, beschneidet sie mit
einer Scheere und bewahrt sie in einem Buche auf. Diese
Negative lassen sich rechts und links verwenden, ohne ein
Umkehren desselben für Lichtdruck und Heliogravüre nöthig
zu haben.
Diejenigen, welche sich mit weniger scharfen Copien be-
gnügen wollen, können auch das Negativ auf dem Glase
trocknen lassen, dann abziehen und in eine heisse Paraffin-
oder weisse Vaselinlösung legen (das Ungt. Paraffinii der
Pharm. Germ, ist dazu geeignet). Nach Stunde wird es
durchsichtiger sein, man legt es dann auf Fliesspapier und