Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0107
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Original-Beiträge
DOI Artikel:Gaedicke, Johannes: Die monochromatische Dunkelkammerlampe
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Die monochromatische Dunkelkammerlampe.
91
stehen, damit das Natronsalz nicht nach einer Seite läuft und
ferner muss sein Mittelpunkt genau über dem Mittelpunkte des
Brennrohres stehen, da sonst die Flamme schief brennt und
das Zerspringen des Cylinders bewirken kann. Man thut am
besten die Flamme ohne Cylinder zu entzünden und mit einem
Messer den Dochtring so zu richten, dass er gleichmässig von
der Flamme berührt resp. umspült wird. Dann erst setzt man
den Cylinder auf.
Nicht jeder Bunsenbrenner ist tauglich für die Natron-
flamme, vielmehr musste ein genau regulirter Brenner ver-
wendet werden, der dabei zugleich den Vortheil hat, dass er
nur 75 Liter Gas per Stunde eonsumirt, also nur eine Aus-
gabe von 1,1 Pfennig per Bren
Da nicht überall Gas zu
haben ist, z. B. auf der
Beise, so wurde auch eine
Lampe für Spiritus construirt.
Da aber die Spiritusflamme
weniger heiss ist als die Gas¬
flamme, so ist der Lichteffect
ein geringerer als bei dieser,
immerhin aber ist das Licht
noch dreimal so stark als
das der rothen Lampe.
Zu der Spirituslampe ist
indessen noch zu bemerken,
dass man darin nur guten
und reinen Spiritus brennen qs
darf, der keinen leuchtenden
Kegelin der Flamme zeigt, der
also rein blau brennt. Dem¬
nach ist denaturirter Spiritus
ausgeschlossen.
Der wesentlichste Vortheil
beruht darin, dass es milde ist und auf das Auge gar nicht
blendend wirkt. Seit Mai 1888 verwende ich das Licht in
meiner Trockenplattenfabrik zum grössten Segen für die Ar-
beiter und mich selbst, der ich mir leider durch das rothe
Lieht die Augen schon verdorben habe.
Möge dieser Segen durch rasche allgemeine Einführung
bald dem ganzen photographischen Fache zugute kommen.
Ich lasse die Lampen für Gas und Spiritus herstellen und
bringe sie ä 10 und 6 Mark in den Handel.
erfordert.
des monochromatischen Lichtes
Fig. 18.
Gaslampe.
Fig. 19.
Spirituslampe.
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stehen, damit das Natronsalz nicht nach einer Seite läuft und
ferner muss sein Mittelpunkt genau über dem Mittelpunkte des
Brennrohres stehen, da sonst die Flamme schief brennt und
das Zerspringen des Cylinders bewirken kann. Man thut am
besten die Flamme ohne Cylinder zu entzünden und mit einem
Messer den Dochtring so zu richten, dass er gleichmässig von
der Flamme berührt resp. umspült wird. Dann erst setzt man
den Cylinder auf.
Nicht jeder Bunsenbrenner ist tauglich für die Natron-
flamme, vielmehr musste ein genau regulirter Brenner ver-
wendet werden, der dabei zugleich den Vortheil hat, dass er
nur 75 Liter Gas per Stunde eonsumirt, also nur eine Aus-
gabe von 1,1 Pfennig per Bren
Da nicht überall Gas zu
haben ist, z. B. auf der
Beise, so wurde auch eine
Lampe für Spiritus construirt.
Da aber die Spiritusflamme
weniger heiss ist als die Gas¬
flamme, so ist der Lichteffect
ein geringerer als bei dieser,
immerhin aber ist das Licht
noch dreimal so stark als
das der rothen Lampe.
Zu der Spirituslampe ist
indessen noch zu bemerken,
dass man darin nur guten
und reinen Spiritus brennen qs
darf, der keinen leuchtenden
Kegelin der Flamme zeigt, der
also rein blau brennt. Dem¬
nach ist denaturirter Spiritus
ausgeschlossen.
Der wesentlichste Vortheil
beruht darin, dass es milde ist und auf das Auge gar nicht
blendend wirkt. Seit Mai 1888 verwende ich das Licht in
meiner Trockenplattenfabrik zum grössten Segen für die Ar-
beiter und mich selbst, der ich mir leider durch das rothe
Lieht die Augen schon verdorben habe.
Möge dieser Segen durch rasche allgemeine Einführung
bald dem ganzen photographischen Fache zugute kommen.
Ich lasse die Lampen für Gas und Spiritus herstellen und
bringe sie ä 10 und 6 Mark in den Handel.
erfordert.
des monochromatischen Lichtes
Fig. 18.
Gaslampe.
Fig. 19.
Spirituslampe.