Ueber Papier zu Kunstdruck.
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Mängel zu verdecken, ist vielleicht manchmal beiden Th eilen
gedient, dem Producenten thatsächlich, da er für seine Waare
guten Preis erzielt, dem Consumenten scheinbar, welchen erst
später die Mängel offenbar werden.
Wenn wir nun die Umstände betrachten, welche durch
unzweckmässige Wahl des Papieres auf ein graphisches Kunst-
werk nachtheilig einwirken können, so werden wir deren sehr
viele finden.
Es entsteht daher die naturgemässe Frage: Wie soll ein
Papier zu Kunstdruck beschaffen sein?
Da sowohl die Dauerhaftigkeit desselben, die Veränderung
seines Tones durch die Einwirkung von Licht und Luft, seine
Beschaffenheit für die Aufnahmefähigkeit und Stabilität der
Druckfarben, wie nicht minder seine äusseren Eigenschaften
als: Farbenton, Satinage, Dicke etc. eine sehr wichtige Rolle
spielen, so sollen alle diese Eigenschaften einer kurzen Be-
sprechung unterzogen -werden, ohne dass ich der Meinung bin,
diesen Gegenstand erschöpfend behandelt zu haben.
Für Druckarbeiten, welche für den Tagesbedarf berechnet
sind, entfallen wohl diese Anforderungen zumeist oder nur
einzelne derselben bleiben bestimmend, für Kunstarbeiten
jedoch, die Anspruch auf längeren oder dauernden Bestand
machen und ästhetische Befriedigung hervorbringen wollen,
sind alle von hoher Wichtigkeit.
Was nun die Festigkeit und Dauerhaftigkeit eines Papieres
betrifft, so ist wohl in erster Linie die verwendete Faser,
deren Verarbeitung und Bleiche massgebend, immerhin wird
aber auch bei Wahl desselben der Grad der Leimung zu be-
achten sein, welcher dem Zwecke, dem das Papier dienen
soll, angepasst sein muss.
Den Hauptbestandtheil bei der gegenwärtigen Papier-
fabrication bildet die Pflanzenfaser. Während man jedoch
früher nur aus Flachs-, Hanf- und Baumwollfasern Papiere
erzeugte, welche beide ersten, sehr glatte, feine, dichte und
feste Papiere geben, sich daher für derartige Druckobjecte
besser eignen, welche starker Abnutzung unterliegen, erhält
man aus letzterer ein rauhes, schwammiges, wmiches, in seinem
Gefüge lockeres, aufsaugendes Papier, welches vornehmlich
auch heute noch für Kunstarbeiten am besten verwendbar
bleibt. In neuerer Zeit spielt aber neben einigen anderen
wichtigeren Ersatzfasern das Holz aus Nadel - und Laubbäumen
in Bezug auf quantitative Verwendung in der Papierfabrication
eine grosse Rolle.
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Mängel zu verdecken, ist vielleicht manchmal beiden Th eilen
gedient, dem Producenten thatsächlich, da er für seine Waare
guten Preis erzielt, dem Consumenten scheinbar, welchen erst
später die Mängel offenbar werden.
Wenn wir nun die Umstände betrachten, welche durch
unzweckmässige Wahl des Papieres auf ein graphisches Kunst-
werk nachtheilig einwirken können, so werden wir deren sehr
viele finden.
Es entsteht daher die naturgemässe Frage: Wie soll ein
Papier zu Kunstdruck beschaffen sein?
Da sowohl die Dauerhaftigkeit desselben, die Veränderung
seines Tones durch die Einwirkung von Licht und Luft, seine
Beschaffenheit für die Aufnahmefähigkeit und Stabilität der
Druckfarben, wie nicht minder seine äusseren Eigenschaften
als: Farbenton, Satinage, Dicke etc. eine sehr wichtige Rolle
spielen, so sollen alle diese Eigenschaften einer kurzen Be-
sprechung unterzogen -werden, ohne dass ich der Meinung bin,
diesen Gegenstand erschöpfend behandelt zu haben.
Für Druckarbeiten, welche für den Tagesbedarf berechnet
sind, entfallen wohl diese Anforderungen zumeist oder nur
einzelne derselben bleiben bestimmend, für Kunstarbeiten
jedoch, die Anspruch auf längeren oder dauernden Bestand
machen und ästhetische Befriedigung hervorbringen wollen,
sind alle von hoher Wichtigkeit.
Was nun die Festigkeit und Dauerhaftigkeit eines Papieres
betrifft, so ist wohl in erster Linie die verwendete Faser,
deren Verarbeitung und Bleiche massgebend, immerhin wird
aber auch bei Wahl desselben der Grad der Leimung zu be-
achten sein, welcher dem Zwecke, dem das Papier dienen
soll, angepasst sein muss.
Den Hauptbestandtheil bei der gegenwärtigen Papier-
fabrication bildet die Pflanzenfaser. Während man jedoch
früher nur aus Flachs-, Hanf- und Baumwollfasern Papiere
erzeugte, welche beide ersten, sehr glatte, feine, dichte und
feste Papiere geben, sich daher für derartige Druckobjecte
besser eignen, welche starker Abnutzung unterliegen, erhält
man aus letzterer ein rauhes, schwammiges, wmiches, in seinem
Gefüge lockeres, aufsaugendes Papier, welches vornehmlich
auch heute noch für Kunstarbeiten am besten verwendbar
bleibt. In neuerer Zeit spielt aber neben einigen anderen
wichtigeren Ersatzfasern das Holz aus Nadel - und Laubbäumen
in Bezug auf quantitative Verwendung in der Papierfabrication
eine grosse Rolle.