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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Miethe, Adolph: Ueber Astigmatismus von photographischen Objectiven
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0134

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118 Ueber Astigmatismus von photographischen Objectiven.

man hat alle Freiheiten, Krümmungsverhältnisse, Dieken,
Entfernung der Linsen vergeben und es hängt vom Zufall ab,
in wie weit ein vierter gefährlicher Fehler, del' Astigmatismus,
gehoben ist.
Einige Worte über das Wesen dieses Fehlers, der, wie
Steinheil zeigte, durchaus nicht intransigent ist, mögen hier,
soweit dies ohne Rechnung möglich, Platz finden.
Wird ein auf einer Nebenaxe gelegener Punkt durch ein
Linsensystem abgebildet, so erzeugt derselbe nicht wie ein auf
der Hauptaxe gelegener ein einziges, nahezu dimensionsloses,
der Linsenöffnung entsprechend kreisförmiges, Brennpunkts-
bild, sondern es giebt in dem heteronomen Strahlenkegel im
Allgemeinen zwei Stellen, an welchen derselbe von einer
Ebene in einer kleinsten Fläche geschnitten wird. Ein
solch heterononomer Strahlenkegel ähnelt darin etwa dem
axialen einer cylindrosphärischen Linse. Bei einem bildebenen
Objectiv liegen diese beiden kleinsten Schnittflächen nahezu
symmetrisch zur Hauptbildebene; man kann daher streng nicht
von dessen Bildfläche sondern nur von dessen Bildfläch e n
reden. Die Lage dieser Bildflächen wird durch folgende
schematische Figur 31 versinnlicht:


Verfolgt man das Bild eines leuchtenden Punktes auf der
Linie AOB. so stellt sich dasselbe in der Nähe von 0 als
Kreisscheibchen von verschwindenden Dimensionen dar, je
mehr man sich von 0 nach A oder B entfernt destomehr
geht das Bild in eine ellipsenähnliche Figur über, deren grosse
Axe senkrecht zur Richtung A OB und zur Ebene des Papieres
liegt. Das gleiche ist auf A'OB' der Fall, nur dass die
grosse Axe der Ellipse hier in die Ebene des Papieres fällt.
Denkt man sich daher ein System sich senkrecht schnei-
dender Linien, deren einer Theil in die Ebene des Papieres
 
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