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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Wilde, Friedrich: Mittheilungen über die Cartons mit Bromsilber-Gelatineschicht für negative Aufnahmen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0195

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Mittheilungsn über die Cartona mit Bromsilber-G-elatineschicht etc.

Uebertriebene Sparsamkeit hierbei straft sich durch grösseren
Zeitaufwand und weniger gute Negative (dies gilt auch für
Arbeiten mit Glasplatten. Im reichlich bemessenen Ent-
wickelungsbade werden die Negative nicht nur schneller fertig,
sie werden auch viel vollkommener durchgearbeitet).
Beim Entwickeln von Negativen auf diesen Schichten ist die
Zunahme der Intensität nicht in der Durchsicht zu controlliren,
hierbei ist nur das Aussehen der Negative in der Aufsicht leitend.
Mit der bei dieser Arbeit überhaupt erforderlichen Aufmerk-
samkeit lässt sich auch in dieser Weise mit Sicherheit arbeiten.
Entwickle ich mit Eisenoxalat dann mische ich:
120 cc oxals. Kali, Lösung 1:4, 20 cc Eisenvitriol, Lösung 1: 3.
Die Emulsion ist so abgestimmt, dass die genügende
Entwickelung leicht erkennbar ist. Wie überhaupt beim Ent-
wickeln der Negative auf Bromsilbergelatine, treten auch hier
zuerst die höchsten Lichtparthien auf; allmählig erscheinen
die Mitteltöne und nach und nach die Details in den Schatten-
parthien Wenn die tiefsten Schatten — die Kernschatten —
die am längsten klar bleiben, eine leichte graue Färbung
angenommen haben, ist die Entwickelung beendet.
Sollen die Negative sehr kräftig werden, so bleiben sie
von diesem Zeitpunkte ab noch 1 — 2 Minuten in der Ent-
wickelung. Sollte hierbei auch die ganze Oberfläche des
Negativs gleichmässig dunkel gefärbt werden und fast keine
Details mehr erkennen lassen, so ist dies ohne Nachtheil —
vorausgesetzt, dass nicht wirksames Licht während des Ent-
wickelns eingewirkt hat und daran schuld ist, sind nach
dem Fixiren die Negative doch klar. Nach beendeter Ent-
wickelung werden beide Seiten des Negativs gut mit Wasser
abgespült und dasselbe dann während einiger Minuten in
Alaunlösung (1 : 4), Bildseite nach unten, gebadet.
Das Alaunbad ist bei diesen Schichten unerlässlich, es
entsteht sonst, durch ein Präparat mit welchem der Carton
für diesen Zweck geeignet gemacht worden ist, während des
Fixirens Gelbschleier.
Aus dem Alaunbade genommen ist das Negativ wieder
gut mit Wasser abzuspülen, ehe es in das Fixirbad (1 : 6)
gelegt wird. In diesem bleibt es, Bildseite nach unten,
15—20 Minuten liegen. Längeres Verweilen darin schadet nicht.
Nach dem Fixiren werden die Negative einige Stunden
in Wasser gelegt, welches während dieser Zeit wiederholt
abzugiessen und durch frisches zu ersetzen ist Die genügend
gewässerten Bilder werden dann mit der Bildseite auf nicht
faserndes, weiches Papier gelegt. Die Ptückseite wird mit
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