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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Székely, Josef: Pigmentpapier für Glasdiapositive
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0329

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Pigmentpapier auf Glasdiapositive.

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zu scizziren. Die Sensibilisirungslösung von doppelt chrom-
saurem Kali soll 2x/2— 3proeentig sein und besonders in
wärmerer Jahreszeit nur einen Tag benutzt werden. Das
Trocknen des Papieres in einem nicht zu warmen Raume bei
möglichst guter Ventilation geschehen. Hohe Temperatur ver-
ursacht Structurbildung im Pigmentpapiere, welche die feine
Zeichnung der Diapositive zerstören kann. Das Negativ soll
auf der Bildseite mit einer correcten Maske abgedeckt werden.
Der Copirgrad beträgt je nach der Dichte der Negative 18 bis
22 Grad nach Vogel’s Photometer, die Uebertragung des Ab-
druckes geschieht unter Wasser, entweder auf eine rein geputzte
Glasplatte oder auf eine solche mit sehr dünnem Rohcollodion
überzogene, mittels eines Quetschers. Am grössten ist der
Schutz gegen das Loslösen der Ränder beim Entwickeln, wenn
die Platte mit einer dünnen 1 procent. Lösung von Chromalaun-
gelatine übergossen und nach dem Trocknen dieser Schichte die
Glasplatte zum Uebertragen des Bildes verwendet wird.
Nach der Entwicklung in lauem und Waschung mit kaltem
Wasser ist die Anwendung eines 3 — dproc. Alaunbades zu
empfehlen.
Die allenfalls nothwendige Retouche geschieht in den
zarteren Partien mit Bleistift, bei stärker zu deckenden Stellen
möglichst mit der gleichen Farbe, welche zur Darstellung des
Pigmentpapieres verwendet wurde. Nachdem das fertige Bild
auf die dazu bestimmte matt geätzte und vielleicht mit ein-
fachem Ornamente versehene Platte aufgelegt wurde, schneide
man mit dem Diamant den überstehenden Rand des Glases
weg, fasse es nach Zwischenlage von schmalen dünnen Carton-
streifen an den Rändern mit dünnem gummirten Papier ein und
gebe es in das dazu vorbereitete mit vier Oesen versehene
Metallrähmchen, mit der Bildseite nach unten, falze den über-
stehenden Rand mit einem Falzbeine um und das Bild ist zum
Auf hängen fertig.
Ich besitze so erzeugte Bilder, welche seit 20 Jahren an
südlich gelegenen Fenstern hängen und noch keine Spur der
Veränderung erkennen lassen.
 
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