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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Pecht, Friedrich: Unsere Bilder, [11]
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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Aphorismen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0109

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Unsere Bilder —- personal- und Ateliernachrichten — Denkmäler :c.



llnsrre 'lDilder
k". kt. Da die im heutigen Heft enthaltenen Meisterwerke
Hugo Vogels, BriittS uud Kargers schon bei Gelegeuheit
der Berlincr AuSstellung besprochen wuideu, so miissen wir ihret-
halb umsomehr auf die betreffenden Stellen verweisen, als unser
Raum heute ohnehin auffergeuwhulich in Anspnich genoinmen ist.
Es bleibt uns daher von Bollbildern nur der reizende Studien-
kopf Konrad Kiesels übrig, dieses Düsseldorfers, der erst nach
München übersiedelte, um das-
selbc daun bald mit der Reichs-
hauptstadt zn vertauschen. Dort
paßt gerade er, welcher so anmutig
modern elegantes Frauenleben zu
schilderu versteht, offenbar am
besten hin, da eigentlich nur Berlin
eine seiner und grvßartiger ent-
wickelte „Gesellschaft" im Pariser
Sinne besitzt. Ob sie das Ko-
pieren der Pariser Formen jemals
lassen und Stolz genug besitzen
wird, ihre eigenen auszubilden,
daS ist eine andere Frage. Glück-
licherweise sorgt das vom fran-
zösischen so ganz verschiedene
deutsche Naturell dafür, daß die
Kopie das Original nicht so
sklavisch nachahmt als sie wohl
gerne möchte. Wie dem auch sei,
auch unser Studienkopf, dessen
Original offenbar dieser „Gesell-
schaft" angehört, zeigt die große
und edle Formenauffassung Ki e-
sels, der seinen Damen dabei
eine Naivität und liebenswürdige
Schakerei zu leihen weiß, die
trotz aller Eleganz doch spezifisch
deutsch sind. Sein „Damen-
Atelierbesuch" ist da wohl noch
in Jedermanns Erinnerung, wo
er diese Eigenschaften am glück-
lichsten entwickelte.

in Dresdeu aus; sein letztes größeres Werk war das Denkmal
für den Newyorker Kapellmeister der deutjchen Oper, Damrosch,
welches in diesen Tagen von Jtalien aus seinen Weg über den
Ozenn autritt.
** Berlin. Der Bildhauer Ludwig Manzel, von der
Inbilnums-?lnsstellung her bekannt als der Schöpfer der schönen
Gruppe einer Nosenverkäuferin mit ihrem Kinde, hat den Preis
der v. Nohr'schen Stiftung, löOO Mark, zu einer einjährigen
Studienreise erhalten. Der Maler MagnuS Linberg hat den

Personal- und
Melier -Nnchrichken
ss Zu unserem Bericht über
den Schluß der Jubiläums-?lus-
stellung in dem vorigen Heft
tragen >vir noch nach, daß Prä-
sident Becker den Roten Adler-
Orden II. Kl. mit Eichenlaub,
Geheimrat Or. Zöllner den Kronen-
Orden III. Kl., Rechnungsrat
Schwerdtfeger den Roten Adler-
Orden IV. Kl. und der Geschäfts-
führer der Ausstellung O. Winkler,
sowie der Kunsthändler Gurlitt
den Kronen-Orden IV. Kl. er-
halten.
* Jn Dresden starb vor
wenigen Wochen nach langen
schweren Leiden der Maler Konr.
Ermisch, der seine Studien in
Frankfurt a. M., München und
Weimar gemacht hatte. Jm
Jahre 1855 zu Aschersleben geboren, erreichte er nur ein Alter
von 3l Jahren. Das letzte Werk des Künstlers, ein geistvoll
aufgefaßter Totentanz, legte schon Zeugnis von der sich ver-
düsternden Stimmung des Künstlers ab. Seine nachgelassenen Werke
werden iin sächsischen Knnstverein ausgestellt werden. Das Gleiche
wird der Fall sein mit den Werken des Bildhauers I. F. T.
Helbig, der am 10. Noveinber im Alter von 28 Jahren in
Blasewitz-Dresden gestorben ist. Er war ein Schüler Schilliugs,
errang 1881 mit einem vom Olymp herabsteigenden Prometheus
den akademischen Rompreis und lebte vom Herbste 188 l bis
zum Frühlinge 1885 in Jtalien. Darnach stellte er eine Pythia

Jllnstrationsxrobe aus „Vnlrr unftr in Vildrrn" von Paul Tbuinanu

PreiS der 1. Michael-Beer'schen Stiftung für Maler uud Bild-
hauer mosaischer Kvttfession, 2250 Mark, zu einer cinjährigen
Studienreise nach Jtalien erhalten. Ebenso der Kupferstecher
Georg Ettel den Preis der 2. Michael-Beer'schen Stiftuug in
derselben Höhe.
Drnkmäler rkr.
* Prof. Johannes Schilling in Dresden hat den
llnterbau zum König-Joh ann-Denkmal vollendet und zum
Guß bereits zerlegen und abgehen lassen. Sockel und Stufenbau
 
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