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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Pecht, Friedrich: Acht Tage in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0409

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—W Kevcrusgegeberr von IvieöricH 'DecHL Ws—

„Die Kunst illr Alle" crjcheiiit in halbmoiilitlichcii Hestcii von >>/»—L Bogen reich tllustriertcu TcxteS uud ca. i Bilderbcilagcu in Umichlag. Abouueiiieutzpreis im
Buchbandel^odcr durch dic Post iRcichSpostvcrzcichuiz gir. SI6I. balir. Pcrzcichuis 4lü> s A!. Sü Pf. fur das Vicrieljahr <0 Hcftc): das ciuzclne Hcft
Ib Pf. — Jnserate (uur durch R. Mofje) die oicrgespalicne Noupaleillezcite öü Pj. lü.üoo Bcilagcu 60 A!.. bci gröberein Forniat oder Uinsang Preisaufschiag.


Hebe uuü Nmor irünken die Tuuben der Venus
Von Fritz Zchaper

Acht Tage in Wien
!?c»u Lierausgeber
inau die Kaiserstadt an der Dvnau jahrelang
nicht gesehen hat und nun die Ringstraße betritst
deren gewaltige Monuinentalbauten jetzt alle vollendet
stehen, so überrascht uns ein Anblick von geradezu
nberwältigender Schönheit nnd Großartigkeit. —^ Keine
Stadt in ganz Europa bietet jetzt eine ähnlich impo-
nierende Perspektive, als man sie hat, wenn man, von
der Oper ansgehend, an der Kunst-Akademie vorbei zn
den die stolzeste Erhabenheit, die ganze Majestät der
Knnst atmenden Museen kommt, vor dem griechischen
Adel zeigenden Bau des Parlamentshauses steht und
dahinter den riesigen Rathausbau mit seinen bürger-
lichen Trotz atmenden Türmen und Zinnen aus üppigen
Banmgruppen aufragen sieht. Oder wenn man deu
eleganten Justizpalast gewahrt, der selbst das sonst
so strenge Richteramt gefällig erscheinen läßt, bis man
sich der Universität gegenüber fiudet, einem Sitz der
Wissenschaft, wie sie ihn so prachtvoll nicht zum
zweitenmal aufzuweiseu hat. Darüber hinweg sieht man
dann noch die Türme der Votivkirche aufragen, jenes
liebenswürdigsten modern gotischen Banes, der wenigstens
im Äußern alles Finstere des Stils abgestreist hat, um
nur die Milde und Menschlichkeit des Christentnms zu
versinnlichen. Diesen allen aber gegenüber sehen wir
das wenigstens äußerlich eben vollendete neue Bnrg-
theater, als glänzenden Abschluß des durch herrliche
Banmgruppen, Monumente, weite Straßen-Perspektiven,
köstlich heitere Privathäuser verbnndenen unvergleich-
lichen Ganzen. Durch die große Stilverschiedenheit
dieser ihre Bestimmung alle mit der größten Deut-
lichkeit aussprechenden, mit Bildhauerei aufs reichste
verzierten Gebäude werden die zahlreichen Ausblicke,
die man da überall erhält, so malerisch, wie man sie
bei keiner anderen Stadt der Welt mehr ühnlich, bei
so ganz neu und gleichzeitig entstandenen Teilen findet.
Weder der Pariser Opernplatz, noch der Themseprospekt
4t

Die Aunst für Alle II.
 
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