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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Pecht, Friedrich: Unsere Bilder, [27]
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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0444

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Ilnserc Bilder. vom kierausgeber — personal- nnd Ateliernachrichten

34Y


betrachtet, das vor einem Wildpretladen hängt. Das kann
man nun in Miinchen alle Tage sehen, unser Künstler
aber hat es mit vielem Geschick zu einer sehr malerischen
Szene verwertet nnd dadurch einen uenen Beleg zu dem
alten Satze geliefcrt, daß es am bestcn sei, das Schöne in
der Nähe zu suchcn.
Personal- und
Melirrnachrichken
* B erlin. Der Maler Pre l l
ist von der Stadt Hildesheim
beaustragt worden, sieben große
Wandgemälde in dem großen
Saale des kiirzlich vollendeten
Rathauses daselbst auszusiihren.
Die kvniglich preußische Regieimug,
melche die Kvsten der Malereien
aus dem Kuiistfoiid bestreitet, hat
die von Prell vorgelegten Skizzen
bereits genehmigt. Die Gemälde
sind sämtlich der Verherrlichung
der Geschichte der Stadt Hildes-
heim gewidmet und behandeln
folgende Stoffe: 1) den Hildes-
heimer Silberfund, 2) die Grün-
dnng des Hildesheimer Bistnms,
3) Bischof Bermvard empfängt
Kaiser Heinrich N., 4) die Niick-
kehr der Biirger Hildesheims nach
den siegreichen Kümpfen der Hausa
gegen Braunschweig, 5) die Ein-
sührung der Resormation in
Hildesheim, 6) die Stadt Hildes-
heim huldigt dem Kaiser Wilhelm,
7) die Sage vom tausendjährigen
Rosenstock. Die auf drei Jahre
berechuete Arbeit lvird vou dem
Kiinsller im Frühjahr des uächstcn
Jahres begonneu werden. Der
ornamentale Teil der Wand-
malereien, dessen Kvsleu die Stadt
iibernominen hat, wird von dem
Maler Mittag aus Hannover
ausgefiihrt.
vm Am 17. Juli ist in
Antwerpen Nikolaus de
Keyser, 74 Jahre alt, gestorben.
Mit ihm hat Belgien einen seiner
bedeutendsten Historienmaler ver-
lore», welcher es lediglich durch
sein Talent vom Viehhirten zum
Akademiedirektor von Antwerpen
gebracht hatte. Als einer der
ersten Verfechter des Kolorismus
gewann er nicht nur für die bel-
gische, sondern vor allem auch
für die deutsche Kunstgeschichte
cine hohe Bedeutung, als er neben
und selbst schon vor Biefve und
Gallait, namentlich durch seine
Darstellungen der Schlachten bei Courtray und bei Worringcn
(1839) zu einer förinlichen Revolutiou in der bis dahin iiblichen
Malweise Anlaß gab. F-reilich hatte er in diesen Werken auch
bereits seinen Höhepunkt erreicht. Später wandte er sich niehr
dem historischen Geure und der Porträtmalerei zu, in der er es
aber bei äußerlicher Eleganz meist an tieferem Jnhalt fehlen ließ.
Er schuf auch viele Bilduisse fürstlicher Persöulichkeiten und war
unter anderen Jnhaber des preußischen Ordens pour Is meriie.
*Berlin. Karl Gussow, der seit seinem Niicktritt von
der Professur an der Berliner Kunstakademie Unlerricht in dcr
Porträtmalerei nur an Dameii erteilte, hat sich jetzt entschlossen,
auch eine Anzahl von jüngeren Künjtlern zu Schülern anzu-
nehnieu. Prof. Gussow wird diesen Ilnterricht unentgeltlich in
eiiiem von diesen Kiinstle.n genüeteten Ateliei crteilen.

vm Die Kaulbachstraße in München (frühere Garteu-
straße), wird binncn kurzem beide hier lebende Träger des mit
der Kunstgeschichte unauflöslich verbundenen Namens Kaulbach
zu ihren Bewohnerii zählen, da kiirzlich auch Akademiedirektor
Fritz August vou Kaulbach darin ein Grundstück zu seinem
Eigentum gemacht hat. Dasselbe gehörte bisher dem Oberst-
zeremonienmeister Graf Moy und ist dem bekannten Kaulbach-
museuni, in welchem seit dem Tode Wilhelms von Kaulbach,

dessen Sohn Hermann sein Atelier aufgeschlagen, schräg gegen-
über gelegen.
*Berlin. Hugo Bogel hat im Auftrage deS Provinzial-
museuius in Hannover eür großes Geschichtsbilü vollendet. Der
Titel desselben lautet: „Herzog Ernst der Bekenner nimmt im
Jahre 1530 mit seiner Gemahlüi in der Schloßkirche zu Celle
das Abendmahl in beiderlei Gestalt."
st: M iin chen. Das Atelier F. A. von Kaulbach s birgt zur
Zeit des Schöneii mchr als genug. Nach langer Pause ist der
Künstler jetzt im Begriff, ein neues großes Genrebild „das
Quartett", zu vollenden; ebenfalls fast vollendet ist ein Porträt
des Prinzregenten, sowie mehrere Damenportrüts.
P: Das uns in Heft 19 des vorigen Jahrgangs re-
produzierte Bild C. F. Smiths „Jn der Dorskirche" fand

Aus drm Cyklrrs „Dus Lridrn drs Proxhrken Dnniel". von L. G. Pfaiinschmidt
 
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