Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

DOI Artikel:
Bley, Fritz: Kloster Loccum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0256

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
196

Aloster Loccum



Dir Hoch;rii Kuncl. von Lduard von Gebhardt

zu Tage. Wenn irgendwo, war also hier Gebhardls
eigenartige Darstcllung am Platze, ganz abgesehen von
der geistigen Verwandtschast des Künstlers mit den
heutigen Bewohnern des Klosters.
Der Ranm, um dessen Ausschmücknng es sich
zunächst handelt, ist nicht die bereits im Jahre 1848
restanrierte Klosterkirche, sondern ein zum Disputa-
tions- und Kollegiensaal bestimmter romanischer Raum,
welcher ursprünglich eine längliche Form hatte und
wohl den Schluß eines Ganges bildete: ein abermaliger
Beweis für das Bestreben der Cistercienser, dnrch der
artige Bildung von Spitzbogen die gotischen Grund-
prinzipien anzubahnen. Durch die Bogen des Ge-
wölbes sind die Wände des Saales in je zwei Felder
geteilt, so daß, wenn man von dem ornamentalen
Schmuck der Fensterwand absieht, sich sechs Wandflächen
und sechs darüber befindliche Bogenfelder zur Be-
malung ergeben. Die Skizzen zu dem ganzen Werke
sind von dem Minister bereits vor lüngerer Zeit genehmigt,
und der Künstler arbeitete, als ich ihn zum letzten
Male besnchte, in seinem Atelier zu Düsseldorf an den
Kartons und Studienköpfen zu den Bildern.
Jch gestehe offen, daß ich bei Betrachtung der-
selben mich wiederum eines gewiffen Befremdens nicht
zu erwehren vermochte. Mein persönliches Schön-
heitsempfinden ist das genaue Gegenteil von dem dieses
eigenwilligen Puritaners. Weil ich die Wahrheit in
der Schönheit suche, denke ich mir selbst den Heiland


Dir Vrauk in drr Hoäprik xn Kana
Skizze vcm Ld. vou Gebbardt
 
Annotationen