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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten -Kunst-Literatur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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vermischte Nachrichten



S;rne mis drr Drlncirrung Vrrsliius 1760. Studie znm Relief am Tauentzien-Denknial. von Gottfried Schadow
des BildeS mit dem llrteil. „das; hier ein cdler Gegenstand nicht
iveniger edel behandelt worden sei". Andere Blätter riihmen ihm
„die höchste kiinstlerische Vollendung bei grösger Einfachheil nnd
Verständlichkeit der Komposilion" nach ic. rr. Dieser Erfolg ist
dem so gewissenhaftcn »nd hoch begablen Kiinstler nm so mehr
zu gönnen, als er nicht weniger wohlveidient denn vorteilhaft siir
den Rnf der ganzen Schule ist. Krauskvpf ist dcnn anch bereits
beanftragt, eine riesige Nadierung von dem Bilde fiir einen aus-
wärtigen Verleger herzustellen.
st Wir erhalten die nachstehende Znschrift:
Dresden, den 19. Juni 1887
Hochgeehrter Herr Redakleur!
Die gedrängte Kiirze des im 18. Heft der „Knnst fiir Alle"
crschienencn i>lussatzes nber „Dresdener Knnst-Zustände" könnte siir
den Leser, der nicht mit den hiesigen Bcrhältnissen ganz vertraut,
ist, Mißverstcindnisse hervorrufen, die in Anbetracht der guten
Absicht des Verfassers bedauerlich erscheinen miissen. >Aus dem
Passus: „Er (Paumels) beries Pohle zu seiner llnterstiitzung nach
Dresden. Pohle trat zur Gegenpartei", muß der lliieingeweihie
da vorher von des ersteren auf das Naturstudium gerichteten
Nenerungen die Rede ist, entnehmen, daß Pvhle dem angestrebten
Naturstudinm seindlich gegeniiber stehe.
Dem ist nnn nicht im entserntesten so.
Wie wäre auch Pauwels dazu gekommen, Pohle als Helfer
herbeizurufen, wenn er nicht iiber dessen Richtung in dieser Hin-
sicht vollständig klar gewesen würe.
Der Grund zu dem Gegensatze zwischen dem Lehrer des
Malsaales und dem des ersten akademischen Ateliers liegt eben in
der ganz verfehlten Einrichtung, die sonst nirgends zu sinden ist,
daß Atelier und Malsaal gänzlich getrennt sind, daß nicht der
Meister eines Ateliers seine eigene fiir das weitere Atelierstndium
vorbereitende und unter eigener Leitung stehende Malklasse hat.
Leider wurde Pohle vom königlichen Ministerium die Bitte um
Griindung eines eigenen Schiilerateliers abgeschlagen, so daß er
nach nunmehr zehnjähriger Thätigkeit keine Erfolge seines Lehrens
nnd Strebens sieht. Aus der in jenem Anfsatze angeführten
Thatsache, daß sämtliche am Schluße des vorigen Jahres aus

rief die Frage hervor, ob mit Aussicht auf Erfvlg von seiten der
deutschen Knnstgenossenschaft ein Schritt znr Aufhebung des
amerikanischen Kunstzolles geschehen könne. Man konnte
sich leiüer nicht verhehlen, daß anch bei der gegeiimärtigen Sach-
lage ein mirksames Einjchreilen der deulschen Knnstgenosseiischast
nicht möglich sei, nachdem schon sriiher eine diesbcziigliche Be-
mnhuiig von seiten des ReichskanzleramteS abschlügig bejchiedeii
worden war. sWir behandeln die Angelegenheit demnächst in einein
besonderen Artikel. D. R.) Nun wnrde die Frage besprochen,
ob die politischen Verhältnisse den Übergang des Vororles an
Wien, wohin derselbe statntenmäßig am l'. Januar 1888 zn ver-
legen wäre, m der That gestatten. Es wnrde allseitig üer
dringende Wunsch laut, das Band mit den dentschen Kiinstlern
Osterreichs aufrecht zu erhalten und gerade jetzt sogar einc Festi-
gung desselben anzustreben. Der Vorort ivird daher mil dem
Januar 1888 auf Wien übergehen und mit demselben zugleich
die Hauptvorstandschast. — Schon durch den Delegiertentag zu
Dresden 1881 warcn Normen festgestellt worden, deren Einhaltung
die deulsche Kuiistgenossenschajt allen Behörden, Korporationen :c.
bei Ausschreibung von Konknrrenzen für künstlerische
Arbeiten empfehlen zu müssen glaubte. Leider hat sich gezeigt,
daß bis jetzt die Wünsche der deutschen Künstlerschaft in üieser
Beziehung °nur eine ganz geringe Berücksichtignng erfahren haben.
Einzelne Punkte dieser Normen ivnrden als verbesserungsbedürftig
anerkannt und dieselben einer Revision uiiterzogen. Fast von
allen Seiten ltefen Klagen und Beschwerden über das Vorgehen
einiger Kunstvereine gegenüber den Künstlern ein. Es murde
beschlossen, um hiergegen Abhilfe trefsen zu können, in allen Lokal-
genossenschasten durch Anlage eines Besch werdebnches positives,
verfügbares Material zn beschaffen nnd es dem nächsten Dele-
giertentage vorzubehalten, sich über,hie Mittel zu entschließen,
welche zur endgiltigen Beseitigung dieser Übelstände geeignet erscheinen.
-t Wie Uhdes „Abendmahl" im Pariser Salon einen so
glänzenden Erfolg davon trug, daß die meisten Kunstkritiker es
für üas beste religiöse Bild der Ausstellung erklärten, so feiert
jetzt Kirchbachs „Christus, der die Händler aus dem Tempel
treibt" in London nicht geringere Trinmphe. Alle dortigen Blätter
sindeinsttinmig in dessen Lob, so nennt es der Daily Telegraph „ein
schönes und sesselndes Beispiel von dem, was man die klassische
Schule in Miinchen heiße" und schließt seine lange Beschrcibnng
 
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