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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0029

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Vir machen unsre Leser auf das

Preisausschreiben

(Seite 2 des Umschlages) aufmerksam und
bitten um zahlreiche Beteiligung.

Die Redaktion.

Die -Einstellung mit einem lichtsclstvachen
photographischen Objektiv
kann man in folgender Weise sehr erleichtern.
Man nimmt ein dünnes Glasplättchen von
etwa 2 cm Seitenlange (Mikroskopischer
Objektträger) und kittet dasselbe auf die
Mitte der Mattscheibe auf die matte Seite mit
Canadabalsam auf. Die betreffende Stelle
ist nun fast ganz durchsichtig. Zur Ein-
stellung bedient man sich am besten einer
mittelstarken Lupe, welche das Bild und
das schwach angedeutete Korn der Platte
gleich deutlich zeigen muß, wenn richtig ein-
gestellt wurde.

Nus Berchtesgaden. Naturaufnahme
von L. T.

lichtempfindliche Heide.

Man löst:

Benzoeharz 8 Ar

Mastix 5 gr

Chlorcalcium 30 Ar

Alcohol 1000 ccm

Hierein taucht man die vorher sauber aus-
gestaubte Seide und läßt sie ausgespannt
trocknen. Das Silberbad besteht aus einer
12°/„ Lösung von Silbernilrat, welche mit
einigen Tropfen Salpetersäure eingesäuert
wird. Die Behandlung ist genau dieselbe,
wie die des Albuminpapiers.

Hcljr hübsche Glasbilder,
welche den Emaillen von Limoges
ähneln, kann man auf folgende höchst ein-
fache Weise Herstellen. Das betreffende Ne-
gativ muß dünn und vollkommen schleier-

frei in den Schatten sein, was man durch
Abschwächen jederzeit erreichen kann. Man
wäscht dasselbe äußerst sorgältig in vielfach
gewechseltem Wasser und taucht cs dann in
folgende Lösung:

Quecksilbersublimat ... 4 gr

Bromkali. 4 gr

Wasser.100 com.

Das Negativ bleicht schnell aus und wenn
es von der Glasseite her ganz weiß erscheint,
wäscht man es eine halbe Stunde aus,
pinselt die Schicht noch naß sorgfältig ab
und läßt trocknen. Hierauf wird die
Schichtseite mit dunkler Oelfarbe über-
strichen. Am besten wirkt eine Mischung
von etwa gleichen Teilen Hellen Ultramarins
und Elfenbeinschwarz oder Pinkcrtsblau,
Weiß und Schwarz in solchen Verhältnissen,
daß ein tief blauschwarzer Grund entsteht.
Das Bild giebt von der Glasseite her be-
trachtet, einen sehr schönen Effekt.

Hrlbstprsparicrles Vlslinxapicr.

Man benützt Arrow-rootpapier, welches
man am besten fertig bezieht; außerdem
braucht man noch einen kleinen ganz weichen
Schwamm, welchen man wie einen Pinsel
an einem kurzen Stil befestigt. Die em-
pfindliche Lösung besteht aus:

1. Eisenoxalatnatrium 40 Ar

Lösung von oxalsaurem Na-
tron 3°/y 100 ccm

Chlorsaures Kali 0,1 gr

2. Kaliumplatinchlorür 1 Ar

Wasser 6 ccm

Man mischt 9 ccm der Lösung I mit 6 ccm
der Lösung 2 kurz vor dem Gebrauch, spannt
das Papier auf ein Reisbrett und bestreicht
es schnell und gleichmäßig mit der Lösung.
Getrocknet wird es an einem Ofen oder im
raschen Luftzug. Das so präparierte Papier
giebt bessere Resultate als das käufliche.

Lousixicrbabcr nach Valenla für alle
Ghlorstlberpapirre

Die Färbung, welche die Silberkopien
im Tonfixierbad annehmen, rührt nicht allein
von einer Ersetzung des Silbers durch Gold
her, sondern auch je nach der Zusammen-
setzung der Bäder zu einem größeren oder
geringeren Teil von Schwefelung. Die durch
Schwefel entstehende Dunkelfärbung der Ko-
pien ist aber absolut unhaltbar. Ein Ton-
bad, welches sehr haltbare Bilder von schöner
Farbe liefert, ist das folgende;

Wasser 500 ccm

F-ixiernatron 200 Ar

Rhodanammonium 25 Ar

Bleinitrat 10 gr

Alaun 20 Ar

Wenn alles gelöst, erwärmt man das
Bad auf 50°, filtriert und fügt auf je
110 ccm hinzu

Chlorgoldlösung (1: lOO) 7—8 ccm
Wasser 100 ccm

Die Collodiumbilder (Celloidinpapier)
werden vor dem Tonen gar nicht ausge-
waschen, sondern kommen direkt in das Ton-
fixierbad. Gelatinebilder (Aristopapier) müssen
kurz ausgewässert werden.

Linzeichnrn von Wolken in Dcgstive

Man stellt sich eine gelatinreiche Farb-
lösung her, z. B.

Gelatine 2,5 Ar

Fuchsin 1,0 Ar

Ochsengalle 0,5 Ar

Creosot 1 Tropfen

Wasser 60 ccm

Diese Mischung, welche auf Glas sehr gut
fließt, trägt man nach Bedarf auf die Glas-
seite mit einem Pinsel auf. Sie trocknet
so langsam, daß man Zeit hat, die Konturen
zu verwaschen.

Briefkasten

— Abonnements. Quittung und Angabe^ der Adresse nötig.

Maler U. S. Die Ursache der gelben Flecken sind
Silberteilchen, welche aus dem empfindlichen, etwas
seachten Papier in die Schicht übergetrcten sind. Wir
haben vergebens versucht, dieselben durch eine Be-
handlung mit einer Lösung von Jod in Jodkalium
zu entfernen. In wenigen Fällen hilft diese Be-
handlung. Lackieren sie das Negativ vor dem Kopieren!

Fräulein pauline v. rc. Spitzengewebe kopiert
man ebenso wie Häckclmuster re. ganz mühelos, indem
man sie in einen Kopierrahmen legt, ein Stück Chlor-
silberpapier oder Eilenblaupapier dahinter und dann
wie gewöhnlich verfährt. Wir kennen eine Dame,
die eine große Sammlung von Mustern aus diese
Weise anlegte.

Maurermeister N.. Dessau. Es giebt auch ein
grünes Eisen-Citratamnioniak, dies ist das Oxhdul-
salz und für diese Zwecke unbrauchbar. Das Lxhd-
jalz ist braun, sehr hygroskopisch und kommt in sog.
„Lamellen" im Handel vor, welche lebhaften Glanz
zeigen.


T §o /V.

/»Ha// c/eck /.

§77 6/0/^/NV/ /)n4

</§^7—^<5§) - ^»Fs/ Z'

§7-5 /^§7/§-5-v§o§-.

§79 ^//// 7/^§§-/§^D-. F/L/»r§

§<5o /§§o-.

Reö-düouslchl-ß 8. Srplcmber — Kusgode 21. September

Inhalt des ersten Bestes: Tcrt:Fr. Pecht
Die Münchener Internationale Kunstausstellung I8S2
lix) — P. Schumann. Die dritte internationale
Aquarell-Ausstellung in Dresden — M. Klinger
Ateliergedanken — S. H. Die Mainzer Ausstellung
für christliche Kunst - Kunst- u. Ateliernotizen -c.
Die Kunst, im Kaust: Th. Volbehr. Die
praktische Ästhetik der Sitzmöbel — Robert
Mielke. Moderne Gobelins. Der Auiatcur-
^hotograpü: Die Einstellung mit einem licht-
schwachen photographischen Objektiv u. s. w. lstanz-
stitlge Aildereeiragcn: Franz von Lenbach.
Fürst Bismarck - F. A. v. Kaulbach. Beweinung
Christ, — Arthur Hacker. Pelagia und Phi-
lemon.

Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Bruckmannschen Buchdruckerei in München
 
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