Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0264

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.

8u unserin Preisausschreiben
für Amalcurphotographcn.

Tk^ie Herren Teilnehmer an unsrem
„Preisausschreiben für Amateur-
Photographen" benachrichtigen wir, daß
die Herren Preisrichter gegenwärtig mit
der Sichtung der ;oz? Einsendungen
beschäftigt sind. Das Resultat wird in
dem nächsten Hefte der „Kunst für Alle"
verkündigt werden.

München, zö. März z8IZ.

Die Redaktion.

Slandcnlwiclilung.

<^ehr verlangsamte Entwicklung in ver-
—^dünnten Lösungen eignet sich besonders
für außerordentlich kurz belichtete Platten.
Bei diesen ist das Verfahren deshalb be-
sonders wirkungsvoll, weil bei der sehr
lange dauernden Hervorrufung die Schatten-
details Zeit haben sich zu kräftigen, che die
Lichter zu dicht werden. Nach Meydenbauer
ist folgende Vorschrift sehr geeignet:
Natriumsulfitlösung (1: 10) 10 ccm,
Kaliumkarbonatlösung (1: 5) 10 ccm,
Wasser 300 ccm,

Pproqallussäure 0,2 §r.

Die Platten werden am besten in einem
Nutenkasten ausgestellt und die Entwick-
lungslösung aufgegossen. Man thut gut,,
die Platten anfangs einigemale zu bewegen:
später können sie ruhig stehen. Licht muß
möglichst ausgeschlossen werden.

Sehr gute Resutate selbst bei ganz kurz
belichteten Platten giebt auch folgendes
Verfahren. Man stellt die Platten, Schicht.

nach der Wand zu, in einen Eimer, der
gefüllt ist mit einer Mischung von
Kaltem Wasser 15 Liter
Rodinal 3 com.

Die Entwicklung dauert 4—10 Stunden
und wird am besten über Nacht besorgt.
Eine Gefahr, daß die Platten überentwickeln,
ist ausgeschlossen. Wenn alle Details er-
schienen sind und die Platten noch nicht
dicht genug erscheinen, kann man in einem
normalen Entwickler in einigen Minuten
die fehlende Kraft nachholen. Das sehr
empfehlenswerte Verfahren ist aber nur bei
kühlem Wetter sicher, weil in der Wärme
leicht die Schicht zu sehr erweicht, ja sich
loslöst.

Für die Vunkcllnimmcr.

)^)eim Beginn der helleren Jahreszeit be-

ginnen die Arbeiten des Amateurs in
der Dunkelkammer in größerem Maßstabe.
Es empfiehlt sich daher, die Lichtquellen,
welche bei der Arbeit gebraucht werden, zu
revidieren. Wer mit Tageslicht arbeitet,
sollte nicht versäumen, sich zu überzeugen,
ob seine Fenster noch genügend lichtsicher
sind. Ritzen sind zu verkleben und die
Lichtfilter, falls solche ans bleichenden
Stoffen (gefärbte Gewebe, Papier :c.) ge-
fertigt sind, zu erneuern. Folgende sehr
gute Methode zum Lichtdichtmachen der
Fenster empfehlen wir: die Scheiben, welche
nicht benutzt werden, müssen mit Masken-
papier überklebt werden. Als Klebmittel
dient eine Gelatine- oder Leimlösung, welche
der Witterung widerstehen muß; solchen
Leim setzt man folgendermaßen an: Zoll-
güter Leim werden mit 300 ccm Wasser
übergossen und kalt 24 Stunden hingestellt.
Dann wird das Wasser von dem nun
gänzlich gequollenen Leim abgegossen, der

Leim geschmolzen und bis aus 300 ccm
verdünnt. Hiezu fügt man Sublimatlösung
(4"/„, alte Verstärkungslösung) 20 ccm und
doppeltchromsaures Kali 5 §r. Hiermit
wird das Glas und das Papier dünn be-
strichen und dann fest vereinigt. Dieser
Ueberzug hält, wenn auch die Innenseite
des Papiers noch gut gefirnißt wird, mehrere
Jahre. Die Lichtfenster werden gut ge-
reinigt und dann ebenso mit dem roten
Stoff beklebt. Am besten ist eine doppelte
Lage von Christia Ruby (R. Talbot, Berlin)
oder Chsrrystoff. Außerdem wird eine Roll-
gardine angeordnet, welche aus geöltem
Eisenpackpapicr besteht. Diese ist nur nötig
da, wo die Fenster von direkter Sonne ge-
troffen werden. _

Briefkasten.

Abonnements-Quittung und Angabe der Adresse nötig.

Carl lv. Maler, München. Benutzen Sie
Schleußner-Films und eine leichte Handcamera
(vr. Krügener, Bockenheim,'.

Paul B. B. Ihre freundlickst übersandten Bilder
kranken an einem gemeinsamen Fehler: die gewählten
Aufnahmeobjekte sind nicht nur an sich uninteressant,
sondern auch nicht gerade geschickt aufgefaßt. Nehmen
Sie sich an den Landschastsbildern guter Maler ein
Vorbild.

v. G., Mecheln, Belgien. Weinsteinsaurcs Kali-
Natron.

R. v. p. Die eingesandten Bilder sind nicht ge-
eignet. Sie müssen vor allem länger entwickeln.
Alle Bilder zeigen einen Mangel an Kraft und
Schattendetails.

Hans v. B. Diese Instrumente sind uns ihrer
Herkunft nach unbekannt. Der Name ist einfach
barbarisch.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. Adolf Miethe, Rathenow, Berlinerstraße.

DM MD

Drr Vöh-Srr. Aufnahme von F. Go er ecke.

6^- (7/V T'W . /),,§

6)^ ^/577—

lltdaktionslchlilk 11. Mrr. — Ausgabe 25. Wiirr.

(Inhalt des dreizehnten Lestes: seri-

R. Muther. Alte und neue Kunstgeschichte —
W. Märchen und Sage — v. V. Aus dem
Wiener Kunslleben — Fr. Pecht. Julius Bergers
Deckengemälde im k. k. kunsthistorischen Hofmuseum.

— Kunst- und Ateliernotizen. Die Kunst im
Kaufe.- Otto Schulze. Spiegelrahmen. --
F. Luthm er. Ornamentale Zoologie (Fortsetzung).

— Kleine Mitteilungen rc. Der Amateur-
Photograph: vr. A. Miethe. Standentwicklung.

— Derselbe. Für die Dunkelkammer. — Brief-
kasten rc. HLisderVeitagen: E. Pirchan. Christus
und Magdalena. — Julius Berger. Die
Mäcene der bildenden Künste im Hause Habsburg.

— I. H. L. de Haas. In den Poldern.
 
Annotationen