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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0187

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N?ir machen unsre Leser auf unser

Preisausschreiben

für Amateur-Photographen (2. Umschlag-
seite) aufmerksam. Schlußtermin für die
Einsendungen: ^5. Februar

Die Redaktion der„Lunst für Alle".

Sclbstgrfcrtigtc Schalen zur Ent-
wickelung

aa?an nimmt einen passenden Bogen
^ dünne Pappe (sogen. Preßspan eignet
sich sehr gut), erwärmt denselben auf einer
eisernen Herdplatte stark und bestreicht die
eine Seite dick mit geschmolzenem Paraffin.
Der Überschuß des F-ctteS wird nach einiger
Zeit mit einem Wattebausch entfernt. Hier-
auf schneidet man an den Ecken gleich lange
Schnitte so ein, daß dieselben nach dem
Zentrum hin gerichtet sind. Die Schnitte
nimmt man ca. 6 cm lang für kleinere
Schalen und biegt jetzt die Ränder hoch.
Man bildet so einen überall gleichhohen
Rand, den man an den Ecken durch Zu-
sammennähen mit starkem, gewachsten Zwirn
vereinigt. Die Ecken werden hierauf noch
einmal paraffiniert, um sie wasserdicht zu
machen und dann die ganze Schale mit
Asphaltlack innen und außen angestrichen,
dem man etwas Wachs gelöst in Terpentinöl
zugcführt hatte. Die Schalen zeichnen sich
durch große Leichtigkeit aus und sind voll-
kommen dicht, vorausgesetzt, daß man den
Asphaltanstrich zeitweise erneuert.

DtgposlrtvMtrcn aus Lcllulotd von
llngcr L ltzoffmann, Vrcpden

von Or. A. Mietbe (Rathenow)

?>icse Neuheit wird vielen Amateuren er-
^ wünscht sein; es bietet bekanntlich
Schwierigkeiten dar, auf gebogenen Ober-
flächen (Lampenglocken ec.) photographische

Bilder anzubringen. Diese Schwierigkeiten
sind durch diese Platten leicht behoben. Als
Ünterlage haben sie sehr biegsames, voll-
kommen farbloses Celluloid, welches auf der
Schichtseite mattiert ist, sodaß es wie Matt-
glas wirkt. Die Behandlung ist genau
dieselbe, wie die der Diapositivglasplatten,
welche wir bereits beschrieben und die er-
zielten Töne sehr reich und schön. Ein
Rollen beim Entwickeln rc. tritt nicht ein.

Alle Ptrtcrbädcr

von Or. A. Mi et he (Rathenow)

^Pteist gießt der Amateur die gebrauchten

^ Fixierbäder einfach fort, obwohl sie
mindestens des in den Trockenplatten und
Silberpapieren enthaltenen Edelmetalles ent-
halten. Die Zugutcmachung lohnt aber im
Kleinbetrieb des Liebhabers selten. Dagegen
kann man diese Bäder sehr wohl zum Ver-
silbern von allerlei Metallgegenständen
verwenden. Kupferne, messingne, stählerne
Gegenstände lassen sich leicht und dauerhaft
damit versilbern. Verfasser trägt z. B.
schon seit über einem Jahr einen Schlüssel,
der, in einem Fixierbade versilbert, noch heute
sein schmuckes Aussehen bewahrt hat.

Man verfährt folgendermaßen: Das
alte, viel gebrauchte Bad wird stltriert oder
gut absetzen lassen, dann fügt man soviel
Sodalösung (1:4) hinzu, daß es etwa
neutral wird und legt oder hängt den zu
versilbernden Gegenstand je nach der Dicke
des gewünschten Niederschlags und dem Silber-
gehalt des Bades 10—40 Min. hinein. Der
Gegenstand muß selbstverständlich metallrcin
sein, was man durch sorgfältiges Putzen und
nachfolgendes Entfetten in reinem Benzin
leicht erreicht. Man beschleunigt die Ver-
silberung, wenn man den Gegenstand im
Bade mit einem Stück Zink berühA.

Litlcranir

,.Eine amateur-photographische Spazierfahrr nach
Dalmatien. Montenegro, der Herzegowina und Bos-
nien". von Freiherr v. Brentano. Weimar 1892 bei

K. Schwier. Die Reisebeschreibung, welche der Ver-
fasser dem Leser vorlegt, ist eine lehr lebendige nnd
anziehende. Tie beigefügten Kunstbeiagen bestätigen
aufs Neue, daß der Autor zu den tüchtigsten Amateur-
photographen zu zählen ist. die wir haben. Leider
läßt er sich wenig auf photographische Details ein.
wodurch der amateur photographische Werl des Auf-
satzes etwas geschmälert wird.

Briefkasten

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen — ^lnt-

Preisausschreiben. Wir machen Sie darauf auf-
merksam. daß alle Silber, welche Sie einreichen
wollen, von Ihnen selbst gefertigt sein müssen. Wir
haben es als selbstverständlich angesehen, daß diese
Bedingung erfüllt sein muß, denn für andrer Leute
Leiüungen können Sie doch keinen Preis erhalten
wollen!

Larl v. B., Regensburg. Gewiß ist es statthast,
daß sich eine Vereinigung als solche an unserm Preis-
ausschrriben beteiligt.

Serrn Maler p. l?r. Ihr freundlicher Beitrag
ist für uns nickt geeignet, da das Original nicht ge-
nügend bekannt i,t und die Reproduktion als solche
kein besonderes Interesse beanspruchen kann.

Veronika. Wieviel Amateurinnen es in Deutsch-
land giebt? Das entzieht sich vollkommen unserm
Urt il. Es ist uns abei bekannt, daß solche in allen
gebildeten Ständen zu finden sind. Aach fürstliche
Namen sind darunter nicht selten: wir erinnern Sie
an die ausgezeichneten photographiscken Leistungen
der Erzherzogin Maria Theresia. — Die Fixierlösung

Anonyma: Sie schreiben:

„Sie würden herzlich mich verpflichten

Wollten Sie baldigst mir berichten

Wie man es wohl schlau anzu'angen

Um ein n Preis in Ihrer Konkurrenz zu erlangen:c.

Ganz einfach: Lesen Sie unser Preisausschreiben
und liefern Sie bessere Aufnahmen als Verse!

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:

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Grabstätte des Hauptmanns Irrihrrrn v. Grsvrnrruth in Kamerun

Aufn. von A. v. Stetten — pbot.-verlag der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft in München

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Rtdaklionslchlnk 7. Januar — Ausgabe 21. Januar

(tnbalt des neunten Nestes: Otto

Donner-von Richter. Von alten und neuen
Porträts — Feuilleton: Heinz Tovote.
Erika (Schluß) — Fr. Pecht Rundschau. —

— Kunst- und Ateliernotizen rc. Die Kunst im
Kaufe: Otto Schulze. Die neuere Buchaus
startung — L. Hellmuth Schmuckkästchen aus
Glas — Allgemeine Mitteilungen — Der Kmateur-
'Nhotograph: Selbstgefertigte Schalen zur Ent-
wickelung — Diapositivplatten auf Celluloid von
Unger L Hoffmann, Dresden — Alte Fixierbäder

— Litteratur — Briefkasten. Aitderbeilagen:
I. v. Wodzinski. Demaskiert — Heinrich
Heim. Hochzeitszug — Emile Jsenbart.
Juli im Jura.

verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München
 
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